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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
23.1961, Heft 1, Müllheim Baden.1961
Seite: 27
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1961-01/0029
sammeng ehörigkeit auf dem alten Landsgemeindefeld
des Sausenharts begehen können, unterhalb der Straße von der
Kaltenherberge nach Mappach.

Wilhelm nahm ein unrühmliches Ende. Er durfte seine breisgauischen Lande
nicht mehr betreten; sein Sohn mußte ihn im Juraschloß Vautravers
internieren. Dort starb er im August 1482 und wurde in Neuenburg begraben.

Als Graf Johann im Jahre 1 4 5 7 das Zeitliche segnete, erhielt Rudolf
auch «die Grafschaft Neuenburg am See. Da Johann ein großer
Jäger war, hat man seinem Standbild zur Linken des Grabmals Hunde zu seinen
Füßen beigefügt,

Rudolf vermählte sich mit Margarete von Vienne. In den Kriegen der Eidgenossenschaft
mit dem Herzog Karl dem Kühnen von Burgund stand Rudolf auf der
Seite von Bern und Solothurn. Er mußte sich in seine breisgauische Heimat zurückziehen
; bernische Hauptleute ließen die Landchaft schwören, nichts gegen die Eidgenossen
zu unternehmen. Dieser Eid wurde auch den Müllhei-
mern abgenomme n.18)

Rudolf hatte zwei Kinder, Katharina und Philipp, den der Herzog Philipp der
Gute von Burgund über die Taufe gehoben hatte. Daher auch sein Name. 1476 versammelten
sich bei Weil 500 Markgräfler, um nach Neuenburg
zu marschieren und mit Bernern und Solothurnern gemeinsam Stadt
und Schloß zu schützen. Die Besatzung bestand aus 200 Bernern, 100 Solothurnern
und 100 Markgräflern. Auch hier wird das Aufgebot aus allen drei Herrschaften
beteiligt gewesen sein mit ihren Feldzeichen und unter dem Befehl ihrer gewählten
Führer. Durch die Niederlagen von Grandson und M u r t e n im Jahre 1476
und 1477 bei Nanzig (Nancy) brach das Herzogtum zusammen; der Herzog
fiel. Seine Erbin war Maria, die Gemahlin des Habsburgers Maximilian wurde.

Aber Frankreich mischte sich ein und führte blutige Kriege, um
vom Erbe so viel wie möglich seinem Gebiet einfügen zu können. Hier ist der
Ausgangspunkt für den dauernden Gegensatz zwischen Habsburg und der französischen
Politik, die auf die Schwächung des Reiches abzielt.

Markgraf Philipp wechselt vom burgundischen
Herzogshof zum Hof der französischen
Könige. Bei der Krönung Karls VIII. im Dom zu
Reims ist Philipp zugegen. Er reitet an der Seite
des Königs in Paris ein. Er wird Großseneschall
und Gouverneur der Provence. Er stirbt im September
1503; sein Herz wird in einem Gefäß in
Gestalt der Röttier Kirche in feierlichem Zug
neuenburgischer Edelleute nach R ö 11 e 1 n gebracht
, um dort in der Gruft seiner Ahnen beigesetzt
zu werden. Dort ruht es noch heute. Zu
Lebzeiten war er der „Monseigneur de B a u -
d e v i 11 e " und auch der „Landgrave de Brisgau
". Da er aber mit Maria von Savoyen, einer
nahen Verwandten des königlichen Hofes verheiratet
war — er fügte jetzt das savoyische Kreuz
seinem Wappenschild zu —, zog ihn der französische
König (erst Karl VIII., dann Ludwig XII.)
in seine Dienste, ehrte ihn mit hohen Würden

18) ZGO. N. F. VI. Heinrich Witte, Zur Geschichte der Burgunderkriege. S. 318.

Markgraf Philipp
von Hachberg-Sausenberg
Graf von Neuenburg

beigefügt das Wappen seiner
Gemahlin Maria v. Savoyen
1487—1503

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