Freiburger historische Bestände - digital

Spital hatte die auf den Gassen liegenden armen Kranken zu versorgen. Die Totengräber
mußten acht haben auf die in den Gassen liegenden Sterbenden. Vor den
Mauern lagerten viele, die in der Stadt nicht mehr unterkommen konnten. Neugeborene
Kinder wurden an den Toren niedergelegt, in einem kleinen Korb, oder
auch nur mit einem Hemd umwickelt oder in Stroh gebunden. Ohne Angabe der
Mutter, ohne Mitteilung des Namens. Da zeigte das Spital Erbarmen und war dem
Kinde Vater und Mutter und gab ihm den Rufnamen.

In dieser Not erhoben sich die Ausschußmitglieder
der Landschaft der Viertel Schopfheim, Sause nberg-
Rötteln und Badenweiler. Das waren der Statthalter Fridlin
Achtmüller von Schopf he im, der Vogt Hans Jakob ött-
lin von Eimeidingen und Friedrich Dürr von Badenweiler
. Sie wenden sich in einem Brief an Bürgermeister und Rat der Stadt
Basel, worin sie um Aufnahme der Flüchtigen bitten und die unmenschlichen Leiden
schildern, die ihre Mitbürger auszustehen hätten. Die Leute seien geschunden, die
Frauen geschändet, die in den Wald Geflüchteten mit wilden Hunden gehetzt worden
. Das Vieh sei aus den Ställen geholt, das Futter gestohlen, die Häuser ruiniert
worden. Um die Kontributionen aufzubringen, hätten sie in Basel Geld aufnehmen
müssen und seien jetzt so verschuldet, „daß auch das Kind im Mutterleib" noch an
der Tilgung der Schuld zu tragen haben werde.27)

Im Folgenden geben wir die Namen der von Müllheim und der Umgegend
nach Basel Geflüchteten an; wir finden sie als Eltern von getauften
Kindern und als Getraute.28)

1638 taufen in Riehen ihr Kind Hans Jacob die Bugginger Sebastian Glaser
und Maria Karrerin.

1633 bei S t. A 1 b a n ihr Kind Dorothea Katharina die Hügelheimer Hans Fecht
und Anna Zwigartin. Paten sind die Hügelheimer Michael Senger, Katharina
Schreyerin und Jfr. Dorothea Beckerin.

1634 bei St. Theodor ihr Kind Christina die Müllheimer Sebastian Bürge und
Agatha Schneiterin. Paten: Claus Binkhis und Maria Greterin.

ihr Kind Bartlome die Müllheimer Eusebius Kehler und Maria Binckhißerin.

1635 ihr Kind Johannes die Müllheimer Michel Petri und Clara Dürin.

1633 bei St. Leonhard ihr Kind Mana-Lysabeth die Müllheimer Joh. Lyniger
und Margret Wüllin. Die Paten sind alle von Müllheim: Martin Wülle,
Mathis Fryburger, Georg Grether, Agatha Machysen.

1635 steht bei dem Kind Maria Dorothea des Diakonus Christoph Mauritii von
Schopfheim und der Anna Elisabeth Salerin die Frau des Badenweiler Burgvogts
Joh. Georg Zangmeister namens Catharina Appelin als Patin.

1635 bei St. Peter werden getraut

Jacob Göth und Anna WölfTin von Oberweiler;

1638 Georg Fortensch von Badenweiler und Maria Vischerin;

Claus Vischer von Vebsheimb (?) und Maria Gersterin von Vegeßheimb;

1635 bei St. Martin tauft sein Kind der Pfarrer von Sulzburg Joh. Fecht,
ihr Kind Johannes der Pfarrer Magister Johann Gebhardt von Badenweiler
und Frau Anna Maria Brodthagin. Abermals 1637 ihr Kind David der Burgvogt
Joh. Georg Zangmeister von Badenweiler und Catharina Appelin.

1644 ihr Kind Maria: Sebastian Wackernell und N. Süferlin, beide von Müllheim
„auß dem Badenweyler Ampt". Paten sind die Müllheimer Sebastian und
Barbara Guttseel und Catharina Segerin.

27) StA. Basel-Stadt. Politisches. P 1 (1632-1633 August) Basel 1633 Mai 17.

28) Kirchenbücher der einzelnen Basler Pfarreien.

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