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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
23.1961, Heft 1, Müllheim Baden.1961
Seite: 42
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1635 bei St. Elisabeth ihr Kind Maria: Hans Feyer von Zuntzingen und
Anna Bleüelin. Paten: Lucia Schäfferin von Badenweiler.

1634 das Kind Martin: Martin Spengler von Müllheim und Clara Wetzlerin.
Paten sind: Sebastian Mäder und Hans Wülli von Müllheim.

Wir lassen die Ereignisse wie einen Filmstreifen an unseren Augen vorübergehen
, in welchem die Truppen beider Parteien von 1622 an in Müllheim und seiner
Umgegend vorüberziehen, Quartier nehmen, rauben, plagen und vertreiben. So liegt
im Sommer Markgraf Friedrich mit seinen verwilderten schwedischen Soldaten hier,
im Herbst folgen Truppen der Heere der Generale A 11 r i n g e r und des Herzogs
von Feria; sie entsetzen das von den Schweden belagerte B r e i s a c h
und nahmen aus dem Land, was die andern übriggelassen hatten. Das war nicht
mehr viel und die Wut darüber ließen sie an den Einwohnern aus und an ihrer
Habe. Der Mord war ihnen leicht geworden.

1634 kam bei Neuenburg über den Rhein der Herzog Karl von
Lothringen in kaiserlichem Dienst, im März kamen wieder die Schweden, vertrieben
die Kaiserlichen und nahmen Neuenburg.

Nach der Niederlage Bernhards von Weimar bei Nördlingen folgte den Geschlagenen
das siegreiche kaiserliche Heer, rücksichtslos hausend, mit ihnen die gefürchteten
„Crabatten", die Kroatischen Reiter. Sie fanden die
Dörfer leer von Menschen. Die Männer wurden zum Schanzen nach
B r e i s a c h geholt; die Frauen und das Vieh hatten sich in die Wälder zurückgezogen
. Im Namen des katholischen Markgrafen Wilhelm von Baden-Baden regierte
die Badenweiler Herrschaft der Amtmann Dr. Klingelin. Mit ihm
hatte der Müllheimer Vogtamtsverweser Hans Leiniger zu verhandeln, um
ihm das entsetzliche Elend vorzustellen und Milderung zu erreichen. Freilich vergebens
! Über den Winter 1634/35 lag kaiserliches Volk im Breisgau, im Sommer
stellten sich die Lothringer wieder ein und trieben die Menschen wieder in die
Flucht. 1635/36 folgten die Truppen des Generals Gallas und 1637/38
die des Generals Savelli. Inzwischen war Bernhard von Weimar nicht untätig
geblieben. Er war in die Freigrafschaft Burgund ausgewichen, hatte sein Heer
geordnet, verstärkt und die Disziplin wieder auf die Höhe gebracht und traf nun
am Hochrhein ein und errang am 2 2. Februar 1638 einen glänzenden
Sieg über die Kaiserlichen bei Rheinfelde n. Im
März erstürmte er Rötteln und nahm den Kaiserlichen Neuenburg ab. Am
11. April fiel Freiburg in die Hände der Weimaraner. Der Herzog
, der erst in Brombach, dann in Heitersheim im Quartier gelegen hatte, erhielt
nun Verstärkung durch den König von Frankreich, der ihm 4000 Mann zuwies. So
schritt er zur Belagerung vonBreisach, das allerdings von dem kaiserlichen
General von Reinach, trotz einsetzender Hungersnot, tapfer und
hartnäckig verteidigt wurde. Erst im Dezember wurde die Festung übergeben. Bernhard
verlegte sich mit seinen noch verfügbaren Truppen in den S u n d g a u. Da
kam die Pest, die schlimmer als das Schwert im Lande herrschte und die Menschen
scharenweise hinwegnahm, so in Neuenburg in zwei Tagen des Juli 400 Menschen.
Am 18. Juli raffte sie auch den Heerführer Bernhard
von Weimar hinweg, ob die Pest oder beigebrachtes Gift die Ursache war,
bleibe dahingestellt. Sein Plan war nämlich, am Oberrhein ein eigenes Herzogtum
zu errichten. Das lag aber keineswegs in den Plänen Frankreichs, denn das
Elsaß wäre ihm entgangen und der Oberrhein unerreicht geblieben. So mußte Bernhard
aus dem Weg geräumt werden.

In der Zeit der langen Abwesenheit der Bevölkerung wurden Feld und Reben
nicht bebaut. Der Wald sandte seinen Samen aus und bedeckte das Kulturland, so

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