Freiburger historische Bestände - digital

mit den neuen Ideen, die schnell Allgemeingut wurden, genehmigte der Landtag im
Jahre 1838 den Bau der Staatseisenbahn von Mannheim bis
zur Schweizer Grenze.

Die 40er Jahre waren eine Zeit vaterländischer Begeisterung - die Feiern
der Gesangvereine, der Turner und der Schützen vergingen nie
ohne des großen deutschen Vaterlandes zu gedenken und ihm aus ganzem Herzen
Liebe und Treue darzubringen. So beteiligte sich der Müllheimer Gesangverein, der
seit 1835 bestand, am großen Oberländer Sängerfest zu Schopfheim
im Jahre 1843; zwei Jahre später wurde in M ü 11 h e i m das Oberländer
Gesangs- und Musikfest gefeiert, das einen glänzenden Verlauf nahm. Dazwischen
kam die großherzogliche Familie nach Badenweiler und
besuchte auch Müllheim. In dankbarer Erinnerung an die Verleihung der Verfassung
vor einem Vierteljahrhundert beging man mit Festzug und Festgottesdienst den
22. August 1843. Die mißratene Kartoffelernte des Jahres 1846
brachte große Teuerung und empfindliche Not. Anfang 1847 steigerte sie sich noch,
so daß Sammlungen freiwilliger Beiträge, Abgabe von Brot und von Saatfrüchten
und andere Unterstützungen der Hungersnot abzuhelfen suchten. In diesem Jahr
wurde die Eisenbahn bis Schliengen geführt,, 1848 wurde E f -
ringen nach dem Bau der Isteiner Tunnels erreicht. Während
hier in Deutschland sich deutlich der Wunsch nach einem einigen großen Vaterland
mit freiheitlichen Einrichtungen unmißverständlich äußerte, entstand in dem
Inselreich England, das nicht nur eine übermächtige Industrie besaß, sondern seinen
Arbeitern Hungerlöhne bezahlte und kleine Kinder in den Kohlengruben arbeiten
ließ, so daß sich die Friedhöfe mit vielen Kindergräbern füllten, durch Karl Marx
das „Kommunistische Manifest". Der Rümminger Friedrich
N e f f , der sich damals in England aufhielt, gelangte in den Bann dieser Ideen
und wurde in den Revolutionsjahren 1948/49 zum glühenden Verfechter jener Gedanken
in Wort und Tat.

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