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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
23.1961, Heft 1, Müllheim Baden.1961
Seite: 111
(PDF, 52 MB)
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aufstellt, der kommt unweigerlich auf eidgenössische Vorfahren oder trägt heute
noch ihre Namen. Die Namensformen der Einwanderer und die Formen der Herkunftsorte
unterliegen starken Schwankungen, da die Pfarrherren zum größten Teil
der alemannischen Sprechweise mit ihren rauhen Kehllauten fremd gegenüberstanden
und eben einschrieben, wie es ihnen richtig schien. Daß oft große Verschiebungen
unterliefen, darf uns nicht wundernehmen. Dasselbe ereignete sich auch in Siebenbürgen
, wo die alemannischen Namen ins Fränkische umgebogen wurden.

Eine weitere Beobachtung drängt sich uns auf: Es sind die Vornamen ;
Elsbeth, Durs, Benz, Uli, Christen, Melchior - Vornamen, die bei den Markgräflern
nicht vorkommen; hier lauten sie: Elisabeth, (Durs = Ursinus kommt bei uns überhaupt
nicht vor), Benedikt, Ulrich (selten), Christian, Melchior (nicht aufzuspüren).
Ist der Herkunftsort nicht angegeben, so weisen diese Formen der Vornamen den
Schweizer eindeutig nach. Auch der Zusatz „Calvinist" genügt zum Nachweis, ebenso
der Vermerk „Reformiert" oder „Zwinglischer Religion".

Die Wiedertäufer haben die Eigenart, sich auf abgelegenen Höfen anzusiedeln
. Kommen die Kinder zur Welt - und sie kommen zahlreich - so holen sie
zu Paten gleichgesinnte Gläubige aus der Umgegend, und bei allen Taufen sind es
dieselben Leute, ein Beispiel festen Zusammenhalts. Anfänglich stellen wir fest, daß
bei einem Täufling Schweizer Eltern nur Schweizer als Paten beigezogen werden.
Nur langsam und ganz allmählich erscheint auch der Markgräfler oder die Mark-
gräflerin.

Im Ganzen ist es ein eindrückliches Bild schöner Einfügung, ohne Zank und ohne
Benachteiligung. Bestehen bleibt aber das Einströmen gesunden Blutes in das am
Rande des Verderbens liegende einst so schöne Land, und die gemeinsame Arbeit
der Eingesessenen und der Zugewanderten am Wiederaufbau.

Das Weilertal mit der Burgruine von Badenweiler

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