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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
23.1961, Heft 1, Müllheim Baden.1961
Seite: 124
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1961-01/0126
Güterschaffner des Deutschritterordens um 1470 in Fischingen war. Die Eckenstein
waren im Markgräflerland eine angesehene Familie; sie stellten Vögte und waren
im Landesausschuß vertreten. Eine Linie geht nach Basel hinüber, wo die Eckenstein
zu den bedeutendsten Patriziergeschlechtern gehörten. „Sie verschwägerten sich mit
den edelsten Familien der Stadt, den Iselin, Merian, Burkhardt, Stähelin usw."
Von den Eckenstein finden wir den Hans (Johann) III., Vogt von Egringen, als
Metzger und Mühlenbesitzer in der Erngupfe in Müllheim mit dem großen Grundbesitz
. Hans III. Eckenstein heiratete Maria Hanser aus Kandern, eine geborene
Pfunder und Vogstochter aus Niedereggenen und in zweiter Ehe 1685 Anna Koger
von Auggen. Die Tochter erster Ehe, Krischona, ist die Frau des Vogts Bartlin
Grether in Maulburg geworden, und deren Bruder Jakob erbte das schöne Mühlenanwesen
in Müllheim. Er hatte eine Foltz (Voltz) aus dem Steinener Geschlecht
geheiratet (die Namen auf dem Türsturz des Herrenhauses!) und ist in der Margarethenkirche
in Müllheim (heute Turnhalle) unter einem noch gut erhaltenen Grabstein
beigesetzt. Der Bruder seiner Frau, Simon Voltz, Rotgerber, erbte die Mühle,
dann dessen Schwiegersohn Nicolaus Blankenborn, dann dessen Tochtermann Isaac
Gmelin, bis sie in den Besitz von Nikolaus Krafft kam. Nach dessen Tod wurde sie
von Wilhelm Kiefer weiter betrieben; dann übernahm sie Kiefers Schwiegersohn
Josef Gabelmann. Zu Beginn der dreißiger Jahre wurde die Mühle stillgelegt. Fritz
Lais, der früher auf der Frickmühle tätig war, war der letzte Müllerknecht.

Die Trick-Mühle

Nur wenige hundert Meter unterhalb der „Mühle in der Erngupfe" steht die
Frick-Mühle. Wenn auch ihre Räder schon lange Zeit stillstehen, so kündet doch
noch das stattliche Anwesen vom Werken und Wirken Markgräfler Geschlechter.
Da, wo heute eine Brücke über den Klemmbach führt, die der Volksmund nach
dem Bürgermeister Dr. Nikolaus „Nikolai-Bruck" getauft hat, war vor etwa sechzig
Jahren nur eine Furt, auf der die Wagen durch den Bach fuhren. Etwas oberhalb
der heutigen Brücke ging ein schmaler Steg vom Erngupferweg über den Bach
nach dem Vorgarten der Mühle hinüber, der allgemein „'s Rosegärtli" hieß, denn
die letzte Besitzerin des Anwesens, Frau Frick, pflegte darin mit besonderer Liebe
die Rosenbäumchen.

Wie Sievert in seiner Chronik berichtet, stand die Fricksche Mühle - soweit hier
die Urkunden zurückreichen - in Verbindung mit dem benachbarten großen Hof gut
der Herren von Baden, zu dem das ganze Stück von der Mühle bis zur
Himmelreichstraße und ein großer Teil des Enzbergs gehörte. So wird sie wohl ihre
Entstehung jener Adelsfamilie zu danken haben, welcher sie auch nach Liel zinspflichtig
war. Diese Herren von Baden hatten ihre bedeutendsten Besitzungen in
Liel. Nach dem Urbarium von 1535 gehörte zu ihrem Hof gut in Niederweiler
gleichfalls die heutige Sehringer-Mühle am Westende des Ortes. In
Müllheim lag ihr Hofgut „unter dem Enzberg", es dürfte das heutige Schmidt'sche
Anwesen in der Himmelreichstraße gemeint sein.

Wir hören von Bertschin Reber (um 1392), Heini Müller (um 1439) und um
1550 von Bernhard Heini als Besitzern der Mühle. Von dem letzteren wissen wir,
daß er regelmäßig samstags mit Brot und Mühlenprodukten nach Neuenburg auf
den Markt fuhr. (Damals waren die Müllheimer noch ausschließlich auf den Neuen-
burger Markt angewiesen. Am 13. Januar 1699 wurde erstmals in Müllheim
Wochenmarkt gehalten, der von Anfang an bis heute jeweils am Freitag stattfand.)
Im 17. Jahrhundert finden wir die Mühle im Besitz des Vogts Bartlin Binkiser und
seiner Erben. Da die Müllheimer Kirchenbücher aus älterer Zeit fehlen, ist nicht

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