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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
23.1961, Heft 1, Müllheim Baden.1961
Seite: 180
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1961-01/0182
Guten Tag, Papa Löffler!

Ein Brief des Ludwig Anton Heinrich von Bourbon-Conde, Herzogs von Enghien,
an den Müllheimer Küfermeister — Eine Betrachtung um den Löffler-Brunnen

Von Fritz Fischer

Als in den ersten Monaten des 2. Weltkrieges schwere Granaten in Müllheim
einschlugen, hatte man nicht geglaubt, daß der Löfflerbrunnen heil davonkommen
werde. Denn in seiner nächsten Nähe sanken die Häuser, aus denen die Frauen
einst das "Wasser am Brunnen geholt hatten und die Kühe zur Tränke gekommen
waren, in Trümmer. Doch der Brunnen blieb stehen. Und nicht lange stand er allein.

Neue Häuser wuchsen um ihn empor. Der Platz wurde weiter um ihn herum. Und
in jüngster Zeit - im Jahre 1958 - bekamen Platz und Straße eine neue Gestalt.
Da mußte auch der Brunnen sich dem Neuen fügen und auf Wanderschaft gehen.
Freilich Riesensprünge brauchte er nicht zu machen. Bei seinem Alter und seinem
Gewicht machten ihm schon die paar Zentimeter zu schaffen, die er nach der Mitte
des Platzes rutschen mußte.

Der Löfflerbrunnen hat eine alte und interessante Geschichte, die sogar über den
engeren Bezirk der Heimat hinausgreift und mit einer netten Idylle, aber auch mit
einem tragischen Ende in die Weltgeschichte hineinspielt.

Der heutige Löfflerbrunnen ist etwas mehr als hundert Jahre alt. Im Jahre 1827
erhielt er einen neuen Stock und eine neue Schale. Die alten Leute erzählen, daß die
Müllheimer Brunnen, so auch der Löfflerbrunnen, aus dem Schweizer Jura geliefert
worden seien. Der Trog sei aus einem Stück aus dem Stein gehauen und dann auf
der Achse in schwierigem Transport nach dem Standort gebracht worden. Das Wasser
erhält der Löfflerbrunnen von der Hohle. Im Jahre 1826, so steht in der Müllheimer
Chronik zu lesen, „kaufte die Gemeinde von Stadtrat Heidenreich den
Brunnen von Schloß Rosenburg und leitete denselben über den Bach in die Stadt".
Von dem Schloß Rosenburg ist nichts mehr zu sehen. Nur Reste von Fundamenten,
die bei der Anlage des Hachbergweges gefunden wurden, erinnerten an den Standort
des Schlosses, das im Jahr 1439 erstmals urkundlich erwähnt und ein Steinbau
von fünf Stockwerken „mit einer steinernen Wendeltreppe bis oben" gewesen sein
soll.

Schon vor 1827 hatte auf dem Platz unterhalb des Gasthauses zum „Rößli" ein
Brunnen gestanden, der im Jahre 1774 zum ersten Male nach der Familie Löffler

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