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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
23.1961, Heft 1, Müllheim Baden.1961
Seite: 208
(PDF, 52 MB)
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war unser Gebiet nicht verlockend für industrielle Ansiedlung. Im „Dritten
Reich" wurde gar dekretiert, daß sich die Industrie weit ab von den Reichsgrenzen
im Landesinnern niederzulassen habe. Das hielt die Industrie aus
unserer als gefährdet abgestempelten Zone zwangsläufig fern. Und es traten
Westwall und Bunker an die Stelle von Werksaal und Industriebau. So wurde
auch Müllheim nicht aus eigener Schuld, sondern als Opfer der großen Politik
und zweier unseliger Kriege, weil Grenzstadt, von der industriellen Entwicklung
weitgehend ausgeschlossen.

Das hat sich in der Zwischenzeit grundlegend geändert. Im Zeichen der
deutsch-französischen Aussöhnung und im Zeichen der europäischen Zusammenarbeit
ist das Oberrheingebiet, dank seiner zentralen Lage im westeuropäischen
Wirtschaftsraum, dank seines Eisenbahn- und Straßennetzes, inzwischen eine
Gegend voller anziehender Standortfaktoren geworden. So haben sich denn
auch die städtischen Organe seit Jahren darum bemüht, das wirtschaftliche
Vakuum der Kreisstadt organisch mit geeigneten Betrieben aufzufüllen und in
ihren entwicklungsfähigen, aber einseitig strukturierten Wirtschaftsraum vor
allem passende Veredelungsindustriebetriebe ökonomisch sinnvoll einzuordnen.
Die allerjüngsten Früchte dieses unter allen Gesichtspunkten opferreichen Bemühens
sind eine größere Näherei, ein mittlerer Betrieb der pharmazeutischen
Branche und eine Damenkleiderfabrik mittleren Umfangs.

Unser gemeinsam mit den Organen des Kreises angestrebtes Ziel, das auch
von der Landesplanungsstelle gefördert wird, ist es, die noch wenig entwickelte
Raumschaft Müllheim - im Gleichschritt mit der Rationalisierung und der
Strukturverbesserung ihrer Landwirtschaft - zu einem wirtschaftlichen Schwerpunkt
auszubauen, ohne dabei aus dem Auge zu lassen, daß der Grundcharakter
unserer Landschaft nicht zerstört werden darf, und ohne zu vergessen, daß
wir zugleich der geographische Mittelpunkt eines entwicklungsfähigen Bäder-
und Fremdenverkehrskreises sind. Die geplante neue Rheinbrücke, die Autobahn
, der Autobahnzubringer Müllheim—Weilertal verbessern die Gunst der
Standortfaktoren. Je weiter Rationalsierung und Mechanisierung der Landwirtschaft
in Verbindung mit der Flurbereinigung fortschreiten, um so mehr Arbeitskräfte
werden aus der Landwirtschaft freigesetzt und können zusammen
mit den neuzuziehenden Bürgern in industriellen und sonstigen Betrieben ein-

Das Nähereigebäude der Zell-Schönau AG.

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