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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
23.1961, Heft 1, Müllheim Baden.1961
Seite: 224
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1961-01/0226
„Alemannisch Land". Dies gab Wärme, besinnliche Freude, und Hugo Frank
konnte mit gutem Grund jenen Hebel-Vers vom freudigen Stündli anführen.
Die Sängervereinigung Müllheim mit Männerchor und Gemischtem Chor begannen
ihr Programm unter Leitung von Chormeister Eugen Fazler mit dem
herrlichen „Wach auf" aus den „Meistersingern" von Richard Wagner. Hier
wie in dem ebenfalls Gemischten Chor „Die Sonne erwacht" von Carl Maria
von Weber demonstrierten Sänger und Sängerinnen eine sehr kultivierte Schulung
. Die Stadtmusik, die den Abend mit flotten Märschen umrahmte, erwies
sich unter der bewährten Stabführung von Dirigent Karl Zettelmayer ebenfalls
als ein disziplinierter Klangkörper von Format. Eines der stärksten südbadischen
Handharmonikaorchester, die Handharmonika-Vereinigung des Schwarzwaldvereins
Müllheim-Badenweiler erfreute unter der Leitung von dem im Rundfunk
bekannt gewordenen Akkordeon-Virtuosen Oskar Gütle unter anderem
mit einem Walzer von Franz Lehar und einer bunten Schwarzwald-Polka. Viel
Freude lösten auch die Darbietungen der Lautengruppe des Hebel-Bundes Müllheim
aus, die unter Leitung von Frau Finkhaus unter anderem zu Ehren des
verstorbenen Hebel-Vogtes Fritz Wolfsberger dessen von Karl Rosewich vertontes
Gedicht „Stoht uffem Berg e Linde" vortrugen. Ein frisches Wanderlied
dieser Jugendgruppe zeigte, daß man frisch und fröhlich beim Musizieren ist.

Eine heitere Note in die mit stürmischem Beifall bedachten musikalischen
Darbietungen brachte ein Doppelquartett der Sängervereinigung, das in Kostüm
und Pose der Biedermeierzeit, ernst und würdig, an die Anfänge der Müllheimer
Sängervereinigung erinnerte. Ebenso heiter-schrullig wurde durch eine Blasmusikgruppe
daran erinnert, daß die Stadtmusik auf die 1862 gegründete Feuerwehrmusik
zurückging, die nach dem Gebotenen eine sehr freiheitlich gesinnte
Musiziergemeinschaft gewesen sein muß, an dem sich der freiheitliche Jazz ein
Beispiel nehmen könnte.

Besonderen Anteil am Stadtjubiläum nahm auch die Freiwillige Feuerwehr
Müllheim, die, wie erwähnt, 1862 gegründet worden ist. Wie in Zeiten der Not
haben sich die Feuerwehrmänner auch in diesen Tagen der Festesfreude in den
Dienst der Gemeinschaft gestellt. So war es ein guter Anlaß, von der Festversammlung
mit herzlichem Beifall begrüßt, als Landesbrandmeister Hehn drei
verdiente Mitglieder ehrte. In seiner launigen, aber auch ernsthaft auf die Bedeutung
der Wehren hinweisenden Ansprache hob der Landesbrandmeister die
Ideale der Feuerwehr hervor, die aktives Christentum übe und deren Losung
heiße: „Der Heimat zum Schutz, dem Feuer zum Trutz, Gott zur Ehr, dem
Nächsten zur Wehr". Mit herzlicher Freude nahmen Bürger und Bürgerinnen
Müllheims Anteil an der Auszeichnung von Oberbrandmeister Fritz Strohmeier,
der für vierzigjährige aktive Dienstzeit als Feuerwehrmann das Feuerwehrverdienstzeichen
in Gold aus der Hand des Landesbrandmeisters entgegennehmen
durfte. Für besonders mutiges Verhalten und der Rettung einer vom Feuer eingeschlossenen
Person erhielt Brandmeister Franz Maier das Feuerwehr-Ehrenkreuz
. Die gleiche Ehrung erhielt Kreisbrandmeister Fritz Minarik für seine
großen Verdienste um den Auf- und Ausbau der Feuerwehren im Kreis Müllheim
.

Viel Anklang fanden die Vorführungen einer Männer- und einer Damenriege
des Turnvereins. Köstlich war das Bodenturnen der Damen, die dazu im Turndreß
der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts erschienen. Ihnen allen gehört
hohes Lob, und der Dank, den Bürgermeister Graf allen Mitwirkenden
aussprach, wurde an diesem schönen Abend mit lebhaftem Beifall quittiert.

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