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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
23.1961, Heft 1, Müllheim Baden.1961
Seite: 230
(PDF, 52 MB)
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mit Sicherheit einige große Kolonistenhöfe angenommen werden
. Die Anfänge des Wein- und Obstbaues fallen mit der
Römerzeit zusammen. Die Haus- und Landwirtschaft verdankt
ihnen viel, und bis zum Ende des 2. Jahrhunderts
n. Chr. gab es in dem alten „Zehntland" eine friedliche und
wirtschaftlich blühende Zeit.

Die Alemannen:

4. Jahrh. n. Chr. Mit Beginn des 3. nachchristlichen Jahrhunderts treten die

Alemannen in den Gesichtskreis unserer Heimatgeschichte.
Von dem Gebiet des nordöstlichen Württemberg und von
Bayern drang dieser germanische Volksstamm in das Zehntland
, und es wird um 236 n. Chr. gewesen sein, als sie auch
in das Klemmbachtal vorstießen und Badenweiler verwüsteten
. Das römische Bad und die Römervillen gingen in Flammen
auf. Wohl von den Römern vorübergehend zurückgeworfen
, vermochten sie sich doch zu Beginn des 4. Jahrhunderts
am rechten Oberrheinufer endgültig zu behaupten.
Hundert Jahre später war es mit der Römerherrschaft aus.

Sonnenwendfest:

6. Jahrh. Die noch heidnischen Alemannen, die im oberen Teil Müllheims
eine Andachtsstätte mit Götterbild und Priester hatten
, verehrten auch die Frühjahrsgöttin Ostara, die ihnen das
Ende des Winters verkündet. Große Volksfeiern finden zur
Sommersonnenwende statt. Das heute noch erhaltene Scheibenschlagen
geht auf die alemannischen Bräuche zur Sonnenwende
zurück.

Mit der seit 536 einsetzenden Oberhoheit der Franken über
die Alemannen und den fränkischen Herrschern aus dem Karolingerstamm
beginnt die Christianisierung unserer Heimat.
Nach der Legende soll bereits zu Beginn des 6. Jahrh. Sankt
Severin im Breisgau das Evangelium verkündet haben, um
550 kam der heilige Fridolin an den Oberrhein, vermutlich
auch nach Müllheim. Gallus, dessen Kloster St. Gallen ja
unmittelbar mit unserem Jubiläum zu tun hat, predigt hier.
Um 700 dürfte Müllheim für das Christentum vollständig gewonnen
worden sein.

Strachfrid:

27. 10. 758 Die allgemeine Christianisierung und die Gründung berühmter
Klöster, wie z. B. St. Gallen und Lorsch an der Bergstraße
hatten Güterschenkungen von Adligen an die Kirche oder die
Klöster zur Folge. Einer solchen Schenkung verdankt Müllheim
seine erste urkundliche Erwähnung. Am 27. Oktober 758
schenkt der Adlige Strachfrid, auch Starcfret genannt, dem
Kloster St. Gallen seine Besitzungen in Aguringas, Onnin-
chova und Mulinhaimo, also in Egringen, Innighofen bei
Schallstadt und in Müllheim. Der Name Mulinhaimo erscheint
805, ein wenig abgewandelt in Mulinheim, in einer anderen

Klostergruppe:
7. Jahrh.

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