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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
23.1961, Heft 1, Müllheim Baden.1961
Seite: 235
(PDF, 52 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1961-01/0237
Badenweiler) Objekt im Streit der Fürsten, bis dann am
9. September 1444 der letzte Graf von Freiburg, Johann, die
Herrschaft Badenweiler seinen ehemaligen Mündeln, den
Markgrafen Hugo und Rudolf IV. von Hochberg schenkte.
Das Geschlecht der Hochberg (benannt nach der stattlichen
Burg Hochberg bei Emmendingen) hatte zum Stammvater
den jüngeren Sohn des ersten Zähringer Herzogs, Hermann L,
dessen Nachkommen 1190 das Hochbergische Gebiet aufteilten
: die ältere Linie erhielt die Besitzungen im Unterland mit
Schloß Baden an der Oos, die jüngere die Herrschaften Hochberg
und Sausenberg, wozu durch Erbschaft 1315 noch die
Herrschaft Rötteln kam. Nach einer weiteren Teilung fielen
die Herrschaften Sausenberg und Rötteln an die jüngste Linie,
der die oben erwähnten Markgrafen Rudolf IV. und Hugo
angehören. Damit darf man mit der Schenkung vom 9. September
1444, durch die die Herrschaft Badenweiler mit Sausenberg
und Rötteln vereinigt wurde, als die Geburtsstunde
des Markgräflerlandes als politisches Gebilde ansehen. Unsere
Gruppe mit dem Wappen von Sausenberg, Rötteln und Badenweiler
erinnern daran.

Die Bauernkriege:

1525 Die seit dem Ausgang des Mittelalters zunehmenden sozialen
und religiösen Spannungen fanden unter anderem auch Ausdruck
im sogenannten Bauernkrieg von 1524/25. Schon lange
vorher hatte es unter den Bauern gegärt. 1513 wurde ein
Teilnehmer am „Bundschuh", die Bezeichnung für die Bauernaufstände
, in Badenweiler hingerichtet. Bis dahin gab es im
Makgräflerland nur vereinzelte Aktionen. Mit dem 1524 im
Stühlingischen begonnenen Aufstand waren die Sturmzeichen
gesetzt. Aufständische Bauern plünderten vom 3. Mai an
Schlösser und Klöster, Weitenau, Bürgeln, Sitzenkirch, Rötteln,
Sausenburg und Badenweiler. In Offenburg und Basel kam
Markgraf Ernst mit seinen Untertanen jedoch zu einem Vergleich
(13. bis 25. Juli 1525.)

Die Reformation:

1556 Das wichtigste Ereignis unter der Herrschaft des Markgrafen
Karl II. ist die Einführung der Reformation 1556. Nach dem
Augsburger Religionsfrieden von 1555 wurde am 1. Juni 1556
die Reformation in der Markgrafschaft Baden-Durlach eingeführt
. Am 2. November begann die Kirchenvisitation in
Badenweiler. Vor den Kommissären des Markgrafen Pfarrer
Jakob Heerbrant und Hofrat Sechelius (in unserer Gruppe
zusammen mit Wolf Ludwig von Habsperg) mußten Pfarrer,
Vögte und Gemeinderäte erscheinen und zu der „fürstlichen
Proposition" Stellung nehmen. In Müllheim scheint die Einführung
der Reformation nicht einhellige Zustimmung gefunden
zu haben. Jedoch schon wenige Jahre später hatte sie
sich hier durchgesetzt. Zu ihren Förderern gehörte vorab der
damalige Amtmann von Badenweiler, Wolf Ludwig von Habsperg
, der mit seiner Familie in Müllheim wohnte.

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