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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
23.1961, Heft 1, Müllheim Baden.1961
Seite: 236
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1961-01/0238
Die Zünfte:

Der Handwerkerstand, mit dem Entstehen der Städte aufgekommen
, hat sich auf dem Lande erst verhältnismäßig spät
zu Zünften zusammengeschlossen und sich besondere Zunftordnungen
gegeben. Immerhin finden wir bereits in Urkunden
des 15. Jahrhunderts namentlich Handwerker erwähnt
und das Seelbuch vom Ende eben dieses Jahrhunderts erwähnt
Bäcker, Müller, Küfer und Metzger. Aus den Familiennamen
Schneider, Schmied, Zimmermann, Weber u. a. kann
ebenfalls bereits auf das Vorhandensein des Handwerkerstandes
geschlossen werden.

Müllheimer Fähnlein:

1614 Kaum hundert Jahre nach Einführung der Reformation zeichneten
sich schwere Konflikte in Deutschland ab, und Markgraf
Georg Friedrich, der von 1599 bis 1604 in Sulzburg
residierte und dann, nachdem ihm durch den Tod seines Bruders
Ernst Friedrich dessen Erbe zugefallen war, in die Karlsburg
nach Durlach übersiedelte, rüstete sich für die kommenden
Auseinandersetzungen. Seine Landordnung von 1604 verpflichtete
den Adel zur Lehenfolge, die übrigen Einwohner
zur Landfolge. Die Mannschaft aus dem Amt Badenweiler
gehörte zum Regiment Hochburg; das unter dem Befehl von
Obristlieutenant und Oberamtmann von Leubelfingen stehende
Fähnlein, zu dem auch die Müllheimer gehörten, hatte
eine eigene Fahne (blau, weiß, goldgelb) seit 1614. (Daran erinnert
unsere Gruppe mit Obristlieutenant von Leubelfingen,
Lieutenant Sick aus Britzingen und Fähndrich Sebastian Me-
der zur Rosenburg.)

Die Zerstörung Müllheims durch die Kaiserlichen im 30jährigen Krieg:

26. 4. 1633 Eines der schlimmsten Unglücke, die Deutschland je betroffen

haben, der Dreißigjährige Krieg, hat auch in unserer Heimat
verheerende Folgen gehabt. Die Markgrafen, auf evangelischer
Seite, nicht gerade glücklich streitend und kämpfend, sahen
ihre Lande wiederholt verwüstet. Nachdem vorübergehend,
durch das Eingreifen der Schweden die evangelischen Mark-
gräfler aufatmen konnten — im Dezember 1632 besetzten
die Schweden Staufen, Neuenburg und Freiburg, nahmen die
Kaiserlichen am Neujahrstag 1633 Neuenburg im Handstreich,
von wo aus sie am 26. April vergeblich versuchten, Badenweiler
zu erobern. Auf ihrem Rückzug legten sie die ausgeplünderten
Orte Niederweiler, Zunzingen und Müllheim in
Schutt und Asche. Am 18. Mai 1633 wurde Badenweiler
schließlich von dem kaiserlichen Feldmarschall Hannibal von
Schauenburg erobert, wobei Müllheim erneut schwer zu
leiden hatte. (Unsere Gruppe zeigt den Feldmarschall von
Schauenburg mit acht Soldaten).

Verleihung des Marktrechtes:

1699 Durch das ganze Mittelalter hindurch bis zum Ende des 17.

Jahrhunderts waren die Müllheimer auf den Markt in Neuen-

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