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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1962-02/0022
Betberg, St. Ilgen, Sulzburg, Britzingen und Zunzingen, und dazwischen ist Zähringer
Gebiet in Hügelheim, Seefelden und Laufen. Nicht zu übersehen sind eine
Reihe kleinerer Siedelungen wie Muckert oder Gittingen = Heim des Gutinc
(wie auch Gütighofen, Gemeinde Bollschweil); Döttingen ursprünglich ein Nieder-
dottingen und Oberdottingen (und das oben erwähnte Dottighofen Gemeinde
Biengen). So sind im Laufe der Zeiten die einzelnen Siedelungen zusammengewachsen
und die Gemarkungen wurden abgegrenzt. Wenn auch nicht immer die
Gemarkungsgröße einen Schluß zuläßt auf das Alter der Siedelung, so geben
die nachfolgenden Zahlen doch zu denken im Zusammenhang mit der Tatsache,
daß Laufen-St. Ilgen nicht zu den Orten auf -ingen oder -heim gehören, die
allgemein als ältestes Siedlungsgebiet der Alemannen betrachtet werden. Buggingen
hat 789 ha, Seefelden 742 ha, Britzingen 718 ha, Hügelheim 545 ha; Laufen
mit St. Ilgen aber nur 437 ha.

Im Wappen am Brunnen zu Laufen vor dem schönen alten Staffelgiebelhaus
ist noch die Erinnerung an die einstigen Herren der Landgrafschaft festgehalten.
Der Schild ist halb gespalten und geteilt und zeigt die fürstliche Krone. Im
oberen Teil stehen nebeneinander das markgräflich badische gelb-rote Wappen
und der rote, goldgekrönte Löwe in Silber, der Löwe der Landgrafschaft der
Herren von Hachberg-Sausenberg. Damit ist die Landgrafschaft im Breisgau
gezeigt, nicht die Zugehörigkeit zur Herrschaft Badenweiler. Das untere Feld
ist im Laufe der Jahre in seiner Bedeutung nicht mehr richtig erkannt worden;
vielleicht schon bei einer früheren Renovierung konnte das Zeichen nicht mehr
gedeutet werden, denn es zeigt den silbernen Lerchenflügel der Herrschaft "Osenberg
im blauen Feld. Dieses Wappenbild fügte der Markgraf Karl II. (1553 bis
1477) dem Wappenbild seines Vaters bei. Markgraf Karl ist in Sulzburg geboren
; er führte die Reformation in der Markgrafschaft ein. Die Usenberger
stammen von einem Grafen Hesso, wie auch Hesso von Blansingen. Ihren Namen
haben sie von ihrer Burg unterhalb Breisach (heute Gewanname „Eisenberg");
zum Teil nennen sie sich auch nach der Burg Höhingen bei Achkarren. Markgraf
Heinrich IV. von Hachberg-Hachberg (gestorben 1369) heiratete eine Anna von
Üsenberg. Markgraf Bernhard I. von Baden und Hachberg kaufte 1415 von
Otto IL, dem letzten Markgrafen der älteren Linie Hachberg-Hachberg die Herrschaft
Hachberg und Höhingen mit dem Schloß Üsenberg um 80 000 fl. Und
Markgraf Karl II. erweiterte dann das Hauswappen um diesen Lerchenflügel.

So kommen wir wieder an den Anfang dieser Darstellung zurück. Sie zeigt
in großen Umrissen, wie am Anfang die Zähringer stehen, jener Berthold, Graf
im Breisgau, aus dem Geschlecht, das im Breisgau und im Thurgau erscheint.
In ihrem Gefolge finden wir nicht nur die sich Hesso nennenden Geschlechter,
die später am Kaiserstuhl sitzen. Von ihnen allen ist nicht mehr viel geblieben.
Wo aber im Ort ein so schöner Brunnen mit dem Wappen erhalten geblieben
ist, sollte auch die Geschichte des Ortes im Rahmen der Landesgeschichte wenigstens
in großen Zügen bekannt sein.

*) Wittnau und Au liegen im Hexental, das bei Bollschweil mündet. (Schriftl.)
2) fluvium Melia ist die Möhlin.

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