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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1962-02/0028
Mit dem oberen Brunnen verhielt es sich ähnlich. Auch bei ihm waren wiederholt
Reparaturen am Holz notwendig. So entschloß sich die Gemeinde 1773 auch
hier, einen steinernen Brunnen zu bauen. Die Steinplatten wurden diesmal von
dem Steinhauer Johannes Groß in Heimbach bei Emmendingen geliefert, wo auch
der Stein gebrochen wurde. Auch diesmal wurden die Platten und die Säule
nur bis Freiburg geliefert, von wo sie mit Stiergespannen abgeholt wurden. Den
Transport von Freiburg nach Laufen besorgten der Müller Felix KaltenBach von
Oberdottingen und die Brüder Johann Jakob und Johannes Kaltenbach von Laufen
. Sie erhielten hierfür alle zusammen 23 Gulden 39 Kreuzer. Die notwendigen
Materialien und die Handwerker waren ungefähr die gleichen wie beim mittleren
Brunnen. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 315 Gulden und 3 Kreuzer.

Wie lange die Brunnnen in Laufen schon bestanden, ist unbekannt. Sie sind
aber offenbar sehr alt, wenn auch die Nachrichten lange nicht so weit zurückreichen
. In dem Sulzburger Berain, wohl mehr ein Kopialbuch, von 1573 wird
in einer Urkunde von 1443 ein Mann genannt „by dem bronnen". 1477 wird in
dem oben genannten Urbar ein Clevi (= Nikolaus) Kaltenbach genannt, der bei
dem Brunnen wohnt, im Gegensatz zu einem andern Nikolaus Kaltenbach.

Welches war nun der älteste Brunnen? Das ist schwer zu entscheiden. Ich
möchte annehmen, daß der älteste Siedelungskern am Bach bei dem mittleren
Brunnen lag und somit dieser als der älteste anzusehen ist.

Die Unterlagen für die vorstehende Arbeit sind den Urbaren und Berainen des
Generallandesarchivs in Karlsruhe entnommen sowie dem Kaltenbach'schen Archiv.

Kaltenherberg

Aus der Geschichte einer berühmten Poststation
Von Hermann Schäfer, Steinen

Die „Alte Post" bei Müllheim und „Kaltenherberg" waren vor der Eröffnung
der Eisenbahnlinie Freiburg—Basel die bekanntesten Post- und Relaisstationen
im Markgräflerland. Sie sind daher mit der Geschichte des Verkehrs und des Postwesens
aufs engste verknüpft. Wo die Bundesstraße 3 den Hasselbach überschreitet,
liegen sonnseits die weiträumigen Anlagen der ehemaligen Poststation Kaltenherberg
. Das heutige Hofgut bildet zugleich den westlichsten Ortsteil der Gemeinde
Tannenkirch.

Von hier, 315 m ü. M., beginnt der berüchtigte Anstieg zum Schliengener Berg
bis auf 386 m Höhe. Diesem Umstand verdankt Kaltenherberg „Existenz und
Bedeutung" als Vorspannstation. Römische Gebäudereste in unmittelbarer Nähe
und bei der Pritsche (Gemarkung Efringen-Kirchen) lassen auf einen römischen
Straßenzug schließen, dessen Verlauf noch nicht nachgewiesen ist. Schon 1668
wurde die Straße über Kaltenherberg im markgräflichen Gebiet verbessert. Im
18. Jahrhundert führten zwei Straßen zu diesem wichtigen Straßenmittelpunkt:
Die „Alte Poststraße" von Lörrach über die Lücke — Rümmingen — Schallbach —
Mappach (Vorspannstation) durch den „Äußeren Sausenhart" zur Kaltenherberg,
ferner die „Alte Basler Straße" von Basel über Eimeidingen (Vorspannstation) —
Etzelbrücke — Pritsche — am Westrand des Katzenbergs entlang durch den Eich-

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