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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1962-02/0029
Hofgut Kaltenherberg an der Bundesstraße 3 Aufnahme K. Syre, Lörrach

wald. „Man liebte früher die gerade Verbindung zwischen Ausgangs- und Zielort
und nahm jede Steigung mit in Kauf" (Schaub). So sind auf der Strecke Schliengen
— Kaltenherberg auf 1500 m bis zu 13% Gefälle vorhanden am sogenannten
„Schliengener Stich", dem neuralgischen Punkt der Bundesstraße 3.

Ein Veteran des Dreißigjährigen Krieges, der Quartiermeister Eckard Gerster
aus Stendal, ließ sich als „Gastgeber zu Steinenbruck" auf Kaltenherberg nieder.
Er hatte „sich in Kriegsdiensten under der Krön Dannenmark und Schweden vom
11. Jahre seines Alters bis 1649 wohl erhalten". Am 26. Januar 1686 verkaufte
er das stattliche Gehöft an den jüdischen Geschäftsmann Friedrich Reinhard
Reinau von Schlettstadt „für 1025 Pfund nebst allen dazu gehörigen Gütern,
Frohn- und Wachtfreiheit und einer damit verbundenen Schäfereigerechtigkeit
(welche Privilegien sich der Sohn 1739 erneuern ließ)".

Der weitläufige Betrieb umfaßte neben der Landwirtschaft die Poststation
mit zahlreichen Pferden, die Gastwirtschaft „Zum Lamm" — von 1663 bis 1871
von einem Angehörigen der Familie Reinau geführt — und eine Metzgerei. Schon
der erste Reinau wurde Stabhalter, dann Vogt und Oberschultheiß der Herrschaft
Rötteln. Er erwarb noch weiteren Grundbesitz in der Nähe von Kaltenherberg.
Nachkommen der Familie verehelichten sich mit begüterten und alteingesessenen
Bauerngeschlechtern der Umgebung.

Die Größe des Betriebes führte zur Arbeitsteilung, so daß später „der eine
Zweig der Familie die Land- und Gastwirtschaft besorgte, während die anderen
als kaiserlicher oder großherzoglicher Postmeister sich dem Verkehrswesen widmeten
" (L. Jörder).

Auf Ostern 1705 stiftete Friedrich Reinhard Reinau, Vogt von Tannenkirch,
der Dorfkirche „ein Maas - Kannten von Baslischem Zinn".

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