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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1962-02/0040
Sie war eine reine Herrenburg, die den Mittelpunkt der Herrschaft Sausenberg
bilden sollte, eine Herrschaft, die neu erstehen mußte und seit dem September 1444
da war: 1314 bekamen die Herren von Hachberg-Sausenberg die Herrschaft
Rötteln als Erbe und 1444 fiel ihnen die Herrschaft Badenweiler zu. Das vornehmste
Recht dieser Herren war die Landgrafschaft, das Recht zu richten über
Leib und Leben, also die hohe Gerichtsbarkeit auszuüben.

Die Burg ist in ihrem Grundriß nach der Burg Zähringen zwischen 1232 und
1246 erbaut. Es ist wohl anzunehmen, daß auch der Sausenberg in alten Zeiten
als Zufluchtsort galt wie der Bürgelnberg oder Bur(g)berg an manchen Orten.
Der älteste Teil der Sausenburg dürfte der Turm sein mit 2.10 Mauerstärke in
etwa 9 Metern Höhe, wo sich der ursprüngliche Eingang befindet. 1856 wurde
der heutige Eingang geschaffen, und zwanzig Jahre später schrieb Pfarrer Martini
u. a. über die Sausenburg: „Über einen zweiten Graben, ähnlich wie beim
Rötteler Schloß, führte eine Zugbrücke, deren Mittelpfeiler noch steht, zum eigentlichen
Fürstensitz, der sich auf einem mehr als 15 m hohen Felsen erhob und
dessen Gemächer durch den runden Hauptturm im Norden abgeschlossen wurden."

Daß die Burg so verlassen in den Wäldern stand, ist einmal darauf zurückzuführen
, daß ihre Herren nach dem Anfall von Rötteln dorthin zogen und auf
der Sausenburg einen Burgvogt hinterließen. Es ist aber auch kennzeichnend, daß
erst 1841 Forstmeister von Könige Weg und Steg zur Ruine bauen ließ. So abgelegen
die Burg lag, 1678 fanden die Franzosen doch den Weg dorthin und zerstörten
sie wie auch Rötteln und Badenweiler. Seit einigen Jahren bemüht sich
Oberforstmeister Volk in Kandern um die Erhaltung der Ruine. Sein Revierförster
Schäfer sorgte für den Zugang und für die Freilegung des äußeren Burghofes
und ließ die Linden im Hofe kürzen. Durch tatkräftige Unterstützung half
das Staad. Bauamt Schopfheim, dem die Sorge um das Anwesen obliegt, dafür, daß
die Mauern und der Turm ausgebessert und vor dem Eindringen von Wasser bewahrt
bleiben. Jetzt erst wird der Wanderer aufmerksam auf die ganze Ausdehnung
der Burg. Bald wird eine Tafel in der Ruine einen kurzen Überblick
über die Geschichte der Burg vermitteln. Mancherlei freiwillige Arbeit ist schon
geleistet worden; manche Mark ist als Spende bei der Sparkasse in Kandern für
die Erhaltung der Burg eingegangen. Das Staatliche Bauamt allein kann nicht
die ganze Last tragen. Darum bitten wir immer wieder: „Helft uns die Sausenburg
erhalten durch Schonung der Anlagen und durch Spenden."

Um das Brauchtum im Markgräflerland

Von Paula Hollen weger, Feldberg b. Müllheim

Mancherlei schöne Gebräuche sind im Markgräflerland noch lebendig. Ohne
Aufhebens ihres Daseins gehen sie von Jahr zu Jahr, oft von Jahrhundert zu
Jahrhundert und von Mund zu Mund, und es zeigt sich, wenn man ganz alte
Menschen danach fragt, wie es früher gehalten worden sei, daß sich nichts oder
wenig an solchen Gebräuchen geändert hat. Leider sind im Laufe der Zeit manche
verloren gegangen, gerade wie die „Uuffertbrut", von der die Alten noch wissen,
daß sie mit ihr durch das Dorf gezogen sind. Auch der „Bär" wurde im Fasnachtsumzug
noch mitgeführt, und ein kunstvoll in Efeublätter eingenähter Knabe,
einst vielleicht an den „Miesmann" in Baumbart erinnernd und den Frühling verkörpernd
. Oft hat niemand sich dieser Gebräuche angenommen, gerade wenn

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