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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1963-01/0004
Karl Seith

Von Hermann Schäfer, Steinen

Nach kurzem Krankenlager ist der Leiter unserer Arbeitsgemeinschaft und
Schriftleiter der Zeitschrift „Das Markgräflerland", Karl Seith, Rektor i. R.,
mitten aus einem Leben, das sich im Dienst um die Heimatforschung verzehrt
hatte, von uns geschieden.

Hubert Baum, der Leiter des Arbeitskreises für alemannische Sprache und
Dichtung, hat in einem Schreiben dem Ausdruck verliehen, was wir alle empfanden
:

„Die Arbeitsgemeinschaft und damit unsere Heimat verliert mit ihm einen
ihrer wahren Idealisten, der sich ihr bis zur letzten Aufopferung gewidmet hatte.
Sein Name wird mit der Forschung um die Geschichte und Kultur des Mark-
gräflerlandes allezeit verbunden bleiben, so wie er selbst als Mensch und Freund
allen, die ihn kannten, stets unvergessen bleiben wird."

Karl Seith hatte selbst empfunden, daß seine Kräfte nachließen, und hatte besonders
im letzten Jahr immer wieder gegenüber seinen Freunden von einer
Kürzung der Arbeit und von einem Wechsel in der Schriftleitung gesprochen.

Am 4. Januar 1962 schrieb er an Professor Paul Stintzi in Mülhausen: „Wir
sehen seit Jahren, daß unsere Arbeit für die Heimat gottlob ihre Früchte bringt.
Ich selbst stehe seit mehr als vierzig Jahren tätig durch Quellenforschung in
diesem Gebiet. Nun aber, nachdem ich das 71. Lebensjahr zurückgelegt habe,
muß ich etwas langsamer treten. Ich hoffe, daß sich im Laufe des Jahres eine
Ablösung finden lassen wird und ich dann mich als Mitarbeiter betätigen kann."

In einem Brief an Emil Baader in Lahr äußerte er sich am 5. April 1962:
„Deinen Stoßseufzer über die starke Anspannung der Ruheständler teile ich vollkommen
. Wenn man übersieht, was alles noch zu tun ist, dann wird es einem
bange. Wer ist der Nachfolger? . . . Ich muß die Konsequenzen ziehen, damit
ich für das, was hier zu tun ist, frei bin. Nach 33 Jahren der Schriftleitung an
Zeitschrift und Jahrbuch und nach 250 bis 300 Aufsätzen in „Feldbergs Töchterlein
" lege ich dieses Jahr noch die Feder dafür nieder. Sonst bleibt es Stückwerk
hier, und das wäre nicht schön. Und dann nähme man so viel Wissen in die
ewige Ruhe; ein Nachfolger könnte diese Fülle nicht so leicht aus dem Ärmel
schütteln. Schließlich steht dahinter eine 43jährige Forschertätigkeit.

Weißt Du, wir müssen von Jahr zu Jahr mehr an unsere Gesundheit denken."

Es ist tragisch, daß Karl Seith sich nicht mehr von einem Teil der Arbeit
lösen konnte. Wie dringend nötig hätten wir seines Rates bedurft.

Karl Seith ist ein Kind des Markgräflerlandes. Er wurde als Sohn eines
Lehrers in Langensee im Kleinen Wiesental geboren. Seinem Markgräflerland hat
er die Treue gehalten.

Nach dem Besuch der Oberrealschule in Freiburg i. Br. bezog er das Lehrerseminar
I in Karlsruhe. Sein Berufs weg führte ihn über Riegel (1909) nach
Wieslet im Kleinen Wiesental.

Karl Seith war Teilnehmer des ersten Weltkrieges, in dem er zum Offizier
befördert wurde. Nach seiner Rückkehr begann er in Hofen, Kreis Lörrach, mit
seiner pädagogischen Wirksamkeit, gleichzeitig nahm er aber auch seine historischen
Studien in Basel auf.

Schon 1923 erschien seine Studie „Das Kloster Weitenau" in der ,Badischen
Heimat', die 1960 erweitert herausgebracht wurde. In den folgenden Jahren
kamen noch weitere Abhandlungen aus der Gegend um Hofen dazu: „Der

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