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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1963-01/0064
Bücher und Zeitschriftenschau

Philipp Hieber: „50 Jahre Hans-Thoma-Gymnasium". Ein Beitrag zur Stadt-
geschichte. Lörrach 1962. 130 S.

Mit dem Blick des Historikers und des Schulmannes hat Studiendirektor i. R. Dr. Ph.
Hieber diese Festschrift geschrieben. Es ist ein weiter Weg von der 1911 geschaffenen
Realschule über die Oberrealschule und die Oberschule für Jungen bis zum Hans-Thoma-
Gymnasium. Die Abhandlung, die zugleich in wesentliche Teile der Stadtgeschichte einführt
, bringt die Geschichte der Schule und die Namen der Direktoren sowie der jeweiligen
Lehrkörper. Aus seinem eigenen Erleben und aus eingehenden Studien hat Dr. Hieber
die wichtigsten historischen Ereignisse, namentlich im Zusammenhang mit dem 1. Weltkrieg
und der Zeit vor und nach dem 2. Weltkrieg eingefügt, wobei die innerschulischen
Probleme besonders hervorgehoben werden.

Stadtoberbaurat Dietsche schloß eine Arbeit bei: Schulraumnot des Hans-Thoma-
Gymnasiums, Um- und Erweiterungsbau.

Ein wohlausgestattetes, spannendes Buch für jeden Heimatfreund. Hermann Schäfer

Gerhard Hügin: „Wesen und Wandlung der Landschaft am Oberrhein." Stuttgart
1962. 65 S.

Unsere südliche Oberrheinlandschaft wurde in verhältnismäßig kurzer Zeit durch
menschliche Eingriffe zu ihrem Nachteil verändert. In den Abhandlungen über die Landschaftsveränderungen
am Oberrhein werden besonders Rheinkorrektion und Rheinseitenkanal
in ihren katastrophalen Auswirkungen auf den Grundwasserstand hervorgehoben.

Die Veröffentlichung des Lörracher Naturwissenschaftlers Dr. Gerhard Hügin „Wesen
und Wandlung der Landschaft am Oberrhein", die durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft
gefördert wurde, erteilt darüber hinaus eine grundlegende Einführung in die Fragen
verantwortungsbewußter Landschaftsbetrachtung. Aus zwölfjähriger Forschungstätigkeit
gibt der Verfasser „einen ersten Überblick seiner Arbeiten und Ergebnisse", wobei er vor
allem die sich ergänzenden Disziplinen Bodenkunde und Pflanzensoziologie bei seinen
Untersuchungen anwendet. Es ist dem Verfasser darum zu tun, dem Leser klar zu machen
, „welche Tragik im falschen Handeln oder im Unterlassen des Menschen liegt, ist
er sich nicht mehr der Verantwortung in einer gesetzten Ordnung bewußt", aber ihn auch
mitempfinden lassen, welch' Glück es bedeutet, „Leben zu erhalten oder in ihrem Lebenshaushalt
gestörte Landschaften vielfältigem Leben wieder zu erschließen".

Dr. Hügin beschränkt seinen Untersuchungsraum auf die rechtsrheinische Ebene zwischen
Basel und Offenburg—Kehl, deren Standorte in der Rheinniederung nach Vegetation
, Boden, Wasserhaushalt und Erträgnis beschrieben werden. Die Landschaftsbeschreibung
umfaßt Aufbau und Verbreitung typischer Oberrheinlandschaften. An diesem Beispiel
zeigt Dr. Hügin die schicksalhafte Abhängigkeit auch des heutigen Menschen von
seiner Umwelt.

Eingehend nimmt er zur Frage der Kiefernaufforstung Stellung. „Kiefernforsten . . .
hemmen insgesamt den Lebensrhythmus" und „schädigen schon nach ein bis zwei Kieferngenerationen
entscheidend" ihre Standorte, weshalb die Vorschläge für eine bessere Verwendung
solcher Areale besondere Beachtung verdienen.

„Wandlung der Landschaft" heißt der zweite Teil der Untersuchung. Er befaßt sich
mit den Störungsbereichen, namentlich den Auswirkungen der Rheinkorrektion und des
Rheinseitenkanals. Es folgt eine kurze Betrachtung der Gegenden, die in ihrem Lebenshaushalt
gefährdet sind, und schließlich werden im Schlußkapitel Wege zur Erhaltung
von vorwiegend ungestörten Räumen aufgezeigt, aber auch Möglichkeiten zur Gesundung
von gestörten Räumen (u. a. Niederung zwischen Weil und Istein) und Maßnahmen in
veränderten Räumen zwecks Erreichung eines neuen Gleichgewichts gewiesen. Das Studium
dieser Schrift ist für jeden Natur- und Heimatfreund ein Gewinn. „Sie gibt dem planenden
Menschen, vor allem dem Wasserwirtschaftler, genaue Unterlagen, dem Land- und
Forstmann viele Hinweise."

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