Freiburger historische Bestände - digital

Bericht über die Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft

in Heitersheim am 1. März 1964

Regenwolken hingen tief über der Malteserstadt, als sich am Morgen des
l.März 1964 Mitarbeiter, Freunde und Gäste der Arbeitsgemeinschaft Mark-
gräflerland trafen und damit die alte Tradition wieder aufnahmen, die Verbindung
mit den Dörfern und Städten unseres Arbeitsgebietes durch Besuche und
Besichtigungen zu pflegen. Es war ein beachtlicher Kreis von Interessenten, die
Bürgermeister A. Späth im Saal des Rathauses begrüßen konnte, wo er ihnen
zunächst an Hand von Karten einen Überblick über die Stadt und ihre Gemarkung
vermittelte. Nebel und Regen ermöglichten es leider nicht, auf eine der benachbarten
Höhen hinaufzusteigen und von dort aus sich einen Gesamteindruck zu
verschaffen, wie es eigentlich geplant war.

Die große Ausdehnung des Stadtgebietes und das unfreundliche Wetter ließen
es ratsam erscheinen, anstatt eines Rundganges eine Rundfahrt durchzuführen, die
vom Schacht III des Kaliwerkes Buggingen bis hinauf zum altehrwürdigen
Malteserschloß führte. Bürgermeister Späth erwies sich als ein ausgezeichneter
Kenner seiner Stadt. Im Schloß selbst und in der Stadtkirche übernahm Herr
Hans Fünfgeld die Erklärungen, dem es seine Gesundheit leider nicht erlaubte,
die Arbeitsgemeinschaft überallhin zu führen, wie es ursprünglich vorgesehen war.

Eine Arbeitssitzung im Gasthaus „Zum Löwen" beschloß den Vormittag. Der
Schriftleiter mußte sich zunächst der traurigen Pflicht unterziehen, einiger verstorbener
Mitarbeiter zu gedenken. Anschließend erstattete er den Bericht über den
Stand der Veröffentlichungen. Für das erste Heft des 26. Jahrganges (1964) waren
eine ganze Reihe guter Beiträge eingegangen, die sich zum Zeitpunkt der Tagung
im Satz befanden. Es kann demnach mit dem fristgerechten Erscheinen des ersten
Heftes vor Ablauf des ersten Halbjahres gerechnet werden. Einige neue Tauschpartner
haben Interesse an unseren Veröffentlichungen gezeigt. Auch mit dem
Rötteln- und dem Bürgelnbund wurden die früheren Kontakte wieder aufgenommen
.

Der Vorschlag aus der Mitte der Arbeitsgemeinschaft, eine Fotokopie der
Leutrum'schen Handschrift, einem der wichtigsten Dokumente aus dem Mark-
gräflerland, zu beschaffen, war aufgegriffen worden, hatte aber noch kein positives
Ergebnis. Die Verhandlungen sollen weitergeführt werden.

Der Kassenbericht, den Herr Gustav Becker gab, zeigte eine ausgeglichene
Finanzlage. Zur Einziehung der verhältnismäßig hohen Beitragsrückstände wurden
verschiedene Vorschläge gemacht.

Die Herbsttagung der Arbeitsgemeinschaft soll wieder einen internen Charakter
tragen und am 8. November 1964 im Bahnhofhotel in Lörrach stattfinden.

Nach dem gemeinsam eingenommenen Mittagessen war eine öffentliche Versammlung
vorgesehen, bei der Herr H. Fünfgeld über die Geschichte, Herr Bürgermeister
Späth über die modernen Probleme der Malteserstadt berichten sollten. Der
Schriftleiter konnte ein vollbesetztes Haus willkommen heißen und vor allem
Herrn Bürgermeister Späth, Herrn Stadtpfarrer Schäfer, Herrn Rektor Jäger
und Herrn Ehrenchorleiter K. Seiferle mit den Sangesbrüdern vom Gesangverein
Heitersheim begrüßen. Leider mußte der Vortrag von Herrn Fünfgeld durch
Bürgermeister Späth verlesen werden. Und wenn er sich dieser Aufgabe auch mit
Geschick und Humor entledigte, so bedauerten doch viele, daß der vorzügliche
Kenner der Heitersheimer Geschichte nicht persönlich zu Worte kommen konnte.
Die Ausführungen von Hans Fünfgeld bringt dieses Heft an anderer Stelle, so
daß sich hier ein näheres Eingehen darauf erübrigt.

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