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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1965-02/0031
ist ja durch diesen einst wie ein Horn vorspringenden Berg entstanden. Erst im
Jahre 1811 tritt der Name „Hornfelsen" auf. Früher, als der Abbruch noch nicht
so weit fortgeschritten war, ist stets nur von dem „Horn" oder „Hornberg" die
Rede. Der dortige sog. „Hübel" (1770) verdankt seine Entstehung dem Schutt
der Steinbrüche.

Entscheidend für die weitere Entwicklung Grenzachs wurde dann um die
Wende des 19. zum 20. Jahrhundert die Ansiedlung von Industrien auf dem
Boden unserer Gemarkung. Dadurch verlor das Siedlungsbild immer mehr seinen
einstigen rein bäuerlichen Charakter, und das alte Bauerndorf Grenzach wurde
zu einem wichtigen Industrieort.

Nach diesem kurzen Uberblick dürfen wir doch wohl abschließend feststellen,
daß es mit Hilfe der hiesigen Flurnamen möglich war, die siedlungsgeschichtliche
Entwicklung Grenzachs aufzuzeigen. Möge dabei auch klar geworden sein, daß
Flurnamen mehr sind als nur altmodische Benennungen von Flurstücken, welche
höchstens noch für diejenigen Bauern, die dort Land besitzen, von Interesse sind.
In ihnen spiegelt sich das Werden der Gemarkung, und ohne sie kann die
Siedlungsgeschichte eines Dorfes nicht geschrieben werden.

Damit sind wir am Ende unserer Wanderung durch die Siedlungsgeschichte
unseres engeren Heimatgebietes angelangt. Wir haben seine wechselseitigen Geschicke
im Zeitraffertempo an uns vorüberziehen lassen und erfuhren dabei, wie
schon vor zweieinhalb Jahrtausenden die Kelten hier gesiedelt hatten, wie diese
von den Römern unterworfen wurden, bis dann seit dem vierten und fünften
Jahrhundert unser Gebiet von dem germanischen Stamm der Alemannen erobert
und in der Folgezeit immer dichter besiedelt und ausgebaut wurde. So schufen
sich alle diese Völker — die Kelten, die Römer und die Alemannen — hier
ihren Lebensraum, und alle ließen ihre unvergänglichen Spuren in den Namen
der von ihnen bewohnten Orte zurück. Auf diese Weise lebt vieles von dem, was
einmal war und scheinbar tot ist, irgendwie weiter in dem lebendigen Strom der
Geschichte, und was heute ist, hat oft seine Wurzeln in dunkler Vergangenheit.
„Nirgends, wo europäische Geschichte beginnt, hebt sie ganz von frischem an",
sagte einmal Jacob Grimm, „sondern setzt immer lange, dunkle Zeiten voraus,
durch welche ihr eine frühere Welt verknüpft ist." Diese frühere Welt ein wenig
aufzuhellen, sollte hier mit Hilfe der Orts- und Flurnamen versucht werden. Was
uns diese Namen erzählen können, das hofte ich an einigen Beispielen gezeigt zu
haben. Wenn noch irgendwo neben den archäologischen Zeugnissen die Vergangenheit
sichtbar weiterlebt, dann in diesen oft so unscheinbaren Orts- und
Flurnamen.

Das Wappen der Kreisstadt Müllheim und das der
ehemaligen Herrschaft Badenweiler

von Fritz Fessenbecker, Müllheim

I. Heraldik ist Bild gewordene Geschichte

Wer Gelegenheit hat, die Siegel und Wappen der einzelnen Gemeinden näher
zu betrachten, dem fallen dabei immer wieder wegen ihrer bildhaften Gestaltungskraft
und geschichtlichen Aussage die der Stadtgemeinden Neuenburg, Sulzburg
und Staufen angenehm ins Auge. Blättert man dann noch in den Chroniken dieser
drei Gemeinwesen und sucht nach den Daten ihrer Stadterhebung, so kommt man

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