Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-02/0004
große Gemarkung mit 18 ha Wald hat 102 Gewanne. Das Feldberger und Gen-
nenbacher Tal durchfließt der kleine Gennenbach, hier noch Schwenkibach genannt
, der in den Hohlenbach einmündet; das Tal von Rheintal wird vom Rheintaler
Bächlein durchflössen, das zum Klemmbach zieht. Feldberg ist ein evangelischer
Pfarrort. Das Gemeindewappen zeigt einen goldenen Schlüssel auf rotem
Grund, den Petrusschlüssel, und ist schon 1773 belegt.

II. Vorgeschichtliches

Auf vorgeschichtliche Besiedelung des Tales weisen aufgefundene Werkzeuge
aus Jaspis und Steinbeile sowie bronzene Pfeilspitzen hin. Ein Plattengrab wurde
vor wenigen Jahren bei der Rebumlegung im „Lohberg" freigelegt. Martini und
Fecht sagen übereinstimmend, daß die Dorfanlage keltischen Ursprungs sei. Die
Kelten, die um 600 v. Chr. hier seßhaft wurden, wurden von den Römern im
ersten nachchristlichen Jahrhundert verdrängt. Die Kelten standen schon auf einer
hohen Kulturstufe, waren tüchtige Bauern und sehr geschickte Handwerker. Als
die Alemannen um 260 n. Chr. das Land am Oberrhein besetzten, nahm dieser
hochstehende germanische Volksstamm von den keltisch-römischen Bewohnern den
Wein- und Ackerbau wie auch die Handfertigkeit an. Der urdeutsche Name Feldberg
ist gleichbedeutend dem althochdeutschen „Feld am Berg" (Feld = Acker,
Boden; berg = bürg = bergen). Im Jahre 889 wird im St. Galler Urkundenbuch
von Feldberg gesagt „in pago Prisagouwe in loco Veldperga".

///. Feldberg im Mittelalter und in der frühen Neuzeit

Nachdem der Ur-Urenkel Karls des Großen, Arnulf von Kärnten, 887 zum
deutschen Kaiser gewählt worden war, schenkte er seinem Vasallen Ritter Egeno
von Freiburg am 10. Januar 890 auf dem Reichstag zu Augsburg fünf weit auseinander
liegende Bauerngüter, darunter ein Bauerngut in Feldberg mit den
Eigenleuten, einer Mühle, allen Rechten und allem, was dazu gehörte. Bei der
Spaltung des Geschlechts der Herzöge von Zähringen, der Breisgaugrafen, kam
Feldberg im Jahre 1078 an den Markgrafen Hermann und blieb auch in der
Hand seiner späteren Nachkommen und Verwandten, der Markgrafen und
Großherzöge von Baden. Durch die Jahrhunderte hindurch standen Fürst und
Volk in einem recht guten Verhältnis zueinander.

Feldberg hatte einst eigenen Ortsadel. Im Jahre 1318 vergabte in Schliengen
ein Johannes von Feldberg Grundstücke in Grießheim; bei einem Verkauf Rudolfs
von Habsburg unterzeichnete 1329 Heinrich von Feldberg in Beuggen den
Vertrag als Zeuge. Nach der Vermählung Clementinas, der Tochter Konrads von
Zähringen, mit Heinrich dem Löwen im Jahre 1147, die in die Ehe 100 Dienstmannen
und 500 Mansen Feld (1 Mansus = 30-40 Morgen) mitbekam, erscheint
1181 ein Herr Conradus von Feldberg im Gefolge eines brandenburgischen Markgrafen
beim Wendenfeldzug, ein Berthold von Feldberg 1244 zu Feldberg bei
Fehrbellin. Sie waren wohl wie die Herren von Baden mit Clementina dorthin
gekommen und genossen hohes Ansehen. Dort hatten sie eine gleichnamige Burg
und regierten bis 1531. Im goldenen Wappenschild führten sie denselben Balken
mit drei Rosen schräglaufend, wie Braunwart von Augheim, in dessen Wappen
der Balken senkrecht lag.

In Feldberg waren viele Rebgrundstücke sowie Höfe und weiterer Grundbesitz
, von denen die Pächter durch Jahrhunderte hindurch zinsen mußten, durch

78


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-02/0004