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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-02/0010
Kandern wird auf den Feldberger Blauen, wie der Wald noch genannt wurde,
hingewiesen: „Die Condeer haben seinerzeit (um 1780) im Feldberger Blauen
Jagd getrieben auf Hirsche und anderes Wild und so den Wildstand ruiniert."

V. Feldberg im 18. Jahrhundert

Nach dem Frieden von Nimwegen 1679, dem Pfälzer Erbfolgekrieg 1688,
der ebenfalls hart genug war, und dem Frieden von Ryswik begann 1702 ein
neuer Franzosenkrieg. Nach dem Frieden von Rastatt 1714 war Feldberg mit
Schäden von 7338 Pfund Heller eine der am stärksten betroffenen Gemeinden.
Das wirkte sich auch bei den Abgaben aus. So weigerten sich im Jahre 1705 zum
Beispiel die Zinspflichtigen in Feldberg, den „Adelhauser Zins" (das waren
3 Saum und 5 Viertel Wein) an die Burgvogtei in Badenweiler zu liefern. Diesen
Zins hatte nämlich Markgraf Christoph im Jahre 1510 dem Frauenkloster Adelhausen
abgekauft. Sitzenkirch, St. Trudpert und Bürgeln bezogen ihre Gefälle
noch lange. Sitzenkirch hatte hier Haus, Hof und Feld. Schon 1569 hatte Mathis
Glucker für einen Garten (Weingarten) im „Brüel" V2 Saum Wein nach Badenweiler
zu geben und Wolf Höllstin für Haus und Hof im Oberdorf, V2 Mannwerk
Reben im „Mättle", 1 Juchart Baumgarten, 1 Juchart Acker und 1 Juchart
Matten 3 Saum 1 Eimer Wein dahin entrichtet. 1704 zahlten 21 Schuldner mit
2 Maß bis 10 Viertel an diesem Zinswein der stark parzellierten Güter. Auf
fürstlichen Befehl kam deshalb im Auftrag des Röttier Burgvogts der General-
renovator Amann von Riehen nach Feldberg geritten, um zu untersuchen und
Ordnung zu schaffen. Es wird berichtet, daß er drei Tage zu tun hatte, „da die
Renovatoren in Badenweiler von der Agrimensur so wenig verstanden". In Gegenwart
von Vogt Schumacher wurde die Forderung der Herrschaft erneut festgelegt
im Beisein der Richter Klaus Rocken, Hans Hollenweger und Pollin
Brunner als Bereinigungspersonen und an der Richtigkeit der herrschaftlichen Forderung
von 3 Saum 5 mal 10 Viertel Weinzins festgehalten sowie die Güter- und
Zinszahler neu registriert. Am folgenden Sonntag, am 31. Oktober 1705 nach
der Kirche, „da die Gemeind ohnedem auf die gemeine Stube berufen", wurde
das Protokoll darüber verlesen und von der Versammlung ohne Widerspruch
angenommen.

Im Jahre 1734 mußte die Gemeinde an die Franzosen die ganze in diesem
Jahr geringe Haferernte abliefern. Der geistlichen Verwaltung in Rötteln konnten
deshalb die schuldigen 64 Malter nicht gebracht werden, die dafür den Geldwert
in guter gangbarer Münze nahm. Im Sommer 1743 richtete ein Unwetter in den
Vogteien Obereggenen, Niedereggenen und Feldberg so großen Schaden an, daß
ein Zehntnachlaß gewährt wurde.

Im Jahre 1789 brach in Frankreich die Revolution aus, und die königstreuen
Franzosen, darunter manche Adelige, die ihre Quartierleute gut bezahlten, stellten
unter dem Prinzen Conde in unserer Gegend eine Gegenarmee auf. Als österreichische
Truppen anrückten, begann wieder das Fliehen in die Wälder und nach
Basel. Bei dem Gefecht zwischen Kandern und Schliengen 1796, als Erzherzog
Karl von Österreich dem französischen General Moreau entgegentrat, wobei auch
das Gennenbacher und Eggener Tal in Mitleidenschaft gezogen wurde, mußte in
der „Gemeindestube", der heutigen „Krone", eilends ein Lazarett eingerichtet
werden, das abwechselnd von den kämpfenden Parteien belegt wurde. Dabei
mußten wiederholt die Insassen durch ein rückwärtiges Fenster vor den ankommenden
feindlichen Truppen und ihren Verwundeten in Sicherheit gebracht werden
. Schon 1793 war in Feldberg ein Spital (Haus Georg Liebrand) eingerichtet
worden. 60 bis 70 Gefallene wurden in einem Massengrab und in Einzelgräbern

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