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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-02/0014
hatte und dessen Schild noch zu Anfang dieses Jahrhunderts nach der Straße zu
hing, das Wirtsrecht aufgab, kaufte die Gemeinde ein Haus beim „Löwen".
Um 1800 finden wir auf der neuen „Gemeindestube" den gelernten Bierbrauer
Johann Georg Waldkirch, der, wie sein Vater früher, den Zehntwein zu keltern
und zu betreuen hatte. Er hatte sich schon lange vorher vergeblich um den Bierausschank
bemüht, denn bis dahin durften die Wirtschaften nur Wein ausschenken
. Das Realrecht erhielten 1835 der „Ochsen" und die nun „Maien" genannte
Gemeindestube. Den „Maien" hatte von 1830 an Erhard Reif in Pacht, d.h.
nur die Wirtsstube. Die übrigen Räume waren an den Schullehrer Frey verpachtet
, bis sie 1840 Reif für 400 fl. kaufte. Von Johann Jakob Reif kam die
Wirtschaft 1877 als „Krone" an Friedrich Greiner und ging durch verschiedene
Hände, bis sie 1938 Reinhard Hollenweger erwarb. Die alte „Gemeindestube"
auf dem Dorfplatz mit der Wachstube des Nachtwächters und dem ebenfalls
daran gebauten „Hüsli", dem Ortsarrest, wurde 1840 abgerissen.

Eine Bierbrauerei befand sich im Anwesen Heß im Unterdorf, wo einst die
Kibiger eine Küferei eingerichtet hatten.

X. Chirurgen

Wie schon oben erwähnt, waren einst Bader in Feldberg, die Krankheiten
bei Mensch und Tier zu heilen suchten. 1722 kam der Chirurg und Bruchschneider
Johannes Ammann von Weil hierher, dessen Name schon 1341 in der Umgebung
erscheint. 1727 verheiratete sich hier Chirurg Johannes Leininger von Vögisheim.
Diesem folgten Chirurg Philipp Heinrich Tulla, der 1740 erst 33 jährig starb,
und dann dessen Bruder Chirurg David Abraham Tulla, der im Alter von nur
39 Jahren 1756 starb. Beide waren Söhne des Pfarrers Johannes Gottfried Tulla.
1761 kam Chirurg Philipp Daniel ZollenkofTer, 1765 Chirurg Peter Jacob
Christoph La Coste und 1768 Chirurg Johannes Christian Gramp von Darmstadt
, der hier eine Hollenweger heiratete, die nach ihres Mannes frühem Tod
die Landwirtschaft betrieb, um dem Sohn das Studium zu ermöglichen. Nicht
nur der Chirurg, sondern auch Pfarrer und Lehrer hatten neben ihrem Amt
jeweils eine Landwirtschaft. Gramps Sohn, Chirurg Christian Dietrich Gramp,
übernahm 1791 die Praxis seines Vaters, vermählte sich mit einer Tochter des
Landchirurgen Riegger in Niederweiler und zog 1817 nach Müllheim. Sehr volkstümlich
und geachtet starb er als Oberlandchirurg, Geburtshelfer und Obertierarzt
nach 34 jährigem unermüdlichen Wirken im Jahre 1835. Drei seiner Söhne waren
im Kindesalter gestorben, eine Tochter verehelichte sich in Feldberg mit einem
Schmiedemeister und Bauern, zwei Töchter heirateten nach Müllheim, und die
vierte nahm einen Haltinger Arzt zum Mann. Mit Dietrich Gramp ging oft der
„Kurschmied" Sütterlin, der Vater von Gramps Schwiegersohn, und nach ihm
heilte Jakob Friedrich Obermeier, der „Joberkfrider", der ebenfalls viel von dem
Chirurgen gelernt hatte und von ihm auch Bücher bekam. Es kamen Ärzte von
Müllheim und Schliengen. Heute wohnen in Feldberg eine Kinderärztin und ein
Arzt.

XL Die Feldberger Höfe und Geschlechter

Feldberg ist ein Haufendorf, und es ist anzunehmen, daß von den ältesten
und größeren Höfen einige schon im Besitz der Klöster und der Herrschaft waren.
Wenige alte Häuser, die vor dem Dreißigjährigen Krieg gebaut worden sind, wie
das alte Pfarrhaus (vor 1600) und einige Häuser unterhalb desselben stehen noch

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