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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-02/0015
am südwestlichen Dorfrand. Auf einem starken Eichenpfosten im Keller der
„Krone" ist die Jahreszahl 1597, darunter NN 1598 eingeschnitten, aber es ist
nicht zu erfahren, wer das Haus erbaut hat. Der „Krone" gegenüber steht ein
recht stattliches Anwesen, über dessen Kellereingang, der noch mit einem quer
laufenden Schiebebalken von innen verschlossen wird, die Jahreszahl 1561 steht,
aber auch hier weist kein Name auf den Erbauer hin. Vielleicht waren beide
einst in einem Besitz.

Der erste namentlich bekannte Besitzer des großen Hofes erscheint mit Johannes
Georg Sulzberger, Bürger und Metzger, der, um 1656 geboren, im Jahre 1714
hier gestorben ist. Er war verheiratet mit Anna Blüß, und sie hatten zwei Söhne.
Wohl auch durch die fehlenden Einträge in den Kirchenbüchern, ist bis von einer
Patenschaft, die er 1693 übernommen hat, nichts von ihm zu erfahren. Die
Sulzberger müssen sehr vermögend gewesen sein an Feld und Reben, denn zwei
Weinkeller waren schon unter der großen Scheune, die einmal niederbrannte und
wieder aufgebaut worden ist. Die Witwe des Joh. Georg Sulzberger verheiratete
sich 1717 mit dem Vogtssohn Johann Georg Schumacher. Einer der Söhne aus
ihrer ersten Ehe, Joh. Ulrich, verheiratete sich 1716 mit Anna Maria, Tochter
des Vogts Jakob Hagin und der Barbara Hollenweger. Er starb mit 40 Jahren,
nachdem die Eheleute in ihrem Haus auch die Wirtschaft zum „Löwen", die einen
Saal hatte, betrieben hatten, die noch 1780 als Straußwirtschaft bestand. Die
Witwe des Joh. Ulrich verheiratete sich 1733 mit Johann Georg Kibiger, Sohn
des bläsischen Vogts in Obereggenen. Der Sohn aus erster Ehe, Joh. Jakob,
verheiratete sich 1746 mit Barbara, Tochter des Vogts Johann Kibiger in Nieder-
eggenen. Sie bauten sich zunächst eine eigene Wohnung über den Weinkellern,
in welcher noch Ende des vorigen Jahrhunderts eine Schmiede betrieben wurde.
Als sich ihre einzige Tochter Johanna Barbara 1768 mit Bartholomäus Neff,
Vogtssohn von Niedereggenen, verheiratete, überließen sie diesen das Sulzbergische
Anwesen ganz und bauten sich 1770 das heutige Haus Forschner. Aber Johanna
Barbara und Bartlin Neff überließen Johanna Barbaras Mutter, gestorben 1777,
und dann Bartlin Neffs Mutter und Witwe Anna Maria geb. Längin, gestorben
hier 1801, den alten Hof und erbauten sich 1777, als auch zwei Töchter angekommen
waren, den großen Hof in der Dorfmitte. Deren Tochter Maria
Barbara verheiratete sich 1792 mit Joh. Wilhelm Roth von Eimeidingen, die
zweite Tochter (Anna Maria) mit Michael Däublin (1815 hier Vogt) von Efringen,
und sie hatten zwei Söhne. Dietrich verheiratete sich 1826 in Lörrach mit Anna
Maria, Tochter des Oberbürgermeisters Johann Georg Grether und der Maria
Katharina Flury. Auch sie hatten zwei Söhne, Carl Wilhelm und Dietrich Georg,
und wohnten in Röttelnweiler. Michael Däublins zweiter Sohn Bartlin übernahm
beide Höfe, übergab seinem Neffen Carl Wilhelm den alten Sulzberger Hof
und blieb selbst auf dem Hof in der Dorfmitte, wo er im Jahre 1866 unvermählt
starb. Diese beiden Höfe, wie auch das von Johann Jakob Sulzberger erbaute
Haus, zu dem auch die Zehntscheune gekommen war, kamen schließlich in den
Besitz der Familien Forschner, Vogelbach, Kraft und Katz. Der große neue Hof,
an den später ein Erweiterungsbau mit einem Saal angefügt worden war, war
von Ställen, Scheunen und Schuppen umgeben, die 1907 einem großen Brand
zum Opfer fielen. Neue kleinere Ökonomiegebäude wurden gebaut und ein
großer Weinkeller darunter zugeschüttet. Die beiden Höfe wurden noch jahrzehntelang
von Pächter Kapp bewirtschaftet, bis sie verkauft wurden.

Der zweite Sohn des erstgenannten Joh. Georg Sulzberger, Johannes Georg,
geboren 1700, verheiratete sich 1721 mit Anna Maria Hollenweger, Witwe des
Johannes Joner, und auch er war Metzger. Die jungen Eheleute treffen wir 1721
als „Stubenwirte" an, 1722 als „Ochsenwirte". Den „Ochsen" hatten sie jedenfalls

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