Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-02/0035
1867 Fiedler, Hauptlehrer, von Zunzingen

Tuchelio
1900 Huber

Die Jahreszahlen sagen die jeweilige Nennung des Vogts oder des Lehrers,
nicht die Dauer ihrer Amtszeit.

Aufnahmen: Abb. 1: P. Hollenweger, Feldberg; Abb. 2-8: J.Helm, Sehringen

Der Rheinzoll in Kleinkems

Von Dr. Walter Sick, Lörrach

Mehr als einer unter den Lesern wird das für einen bösen Druckfehler halten,
das: „Der Rheinzoll in Kleinkems". Wer aber dieses Kapitel bedächtig liest, wird
merken, daß dies kein Druckfehler, sondern Tatsache und Wirklichkeit ist, die sich
im 14. und 15. Jahrhundert in Kleinkems zugetragen hat.

Es besteht kein Zweifel, daß die großen Städte an den Ufern des Rheines
einen großen Teil ihres Reichtums der Rheinstromfahrt verdankten. Allerdings
war es damals nicht so, daß der Rhein den Menschen schon von Natur aus zum
Segen gewesen wäre. Das Stromgebiet des Oberrheins war bis ins 19. Jahrhundert
oft bis zu 3 km breit und voller Altwasser, Inseln, Wörthe und Griene.
Schon durch den natürlichen Verlauf des Stromes mit seiner Unmenge von
Geschieben und Gerollen, vor allem aber durch die häufigen Hochwasser war
an der einen Stelle eine Kies- oder Sandbank verschwunden, die plötzlich
an einer anderen Stelle wieder an den Tag trat. Für die Schiffahrt war
das nicht gleichgültig: Sie mußte immer wieder eine neue Fahrrinne suchen. Das
galt für die Berg-, aber auch für die Talfahrt der Schiffe. Die Aufgabe, die
darum besonders für das Oberrheingebiet gestellt war, hieß: Für eine bleibende
Fahrrinne sorgen! Das zu bewerkstelligen, kostete viel Arbeit
und deshalb auch viel Geld.

Das wurde höheren Orts auch eingesehen und Maßnahmen zur ständigen
Erhaltung der Fahrrinne getroffen. Der Fürst erkannte diese Arbeit an und ließ
es sich viel Geld kosten. Die vier Kurfürsten am Rhein, der von der Pfalz,
Mainz, Köln und Trier, die vom König den Auftrag erhielten, für eine ordentliche
Fahrrinne im Rheinstrom und auch für die Abwehr räuberischer Überfälle
auf die Schiffe besorgt zu sein, sagten ja und amen. Aber allmählich bekam diese
wichtige Angelegenheit ein ganz anderes Gesicht. Sie, die Kurfürsten am Rhein,
waren ja nur zur Oberaufsicht aufgerufen. Sie gaben daher die Arbeit weiter an
solche, die nicht so hoch standen, und waren's zufrieden, die dafür ausgeworfenen
Gelder einzustecken. Aus der Zuwendung des Königs wurde eine Einnahmequelle,
die Jahr um Jahr stärker floß. Diese Erkenntnis machte Schule, und bald war
Hoch und Nieder um ein solch einträgliches Zollrecht besorgt.

Von Basel bis nach Holland soll es mindestens 32 Zollstätten gegeben haben
ohne diejenigen an den Nebenflüssen.

109


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-02/0035