http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1966-02/0066
118. Kalkofen amtl. c 6 im Chaloofe
an dem Kaioffen (1588) — im ErlenBronnen, oder KalchOfen genannt (1782)
— Kalk Ofen (1870).
Im Kalkofen wurde wohl früher Kalk gebrannt. Es sind allerdings keine Spuren
dieser Tätigkeit sichtbar. Die Mundartform des Namens entsteht durch Assimilation
von -Ich zu -11- (vgl. Richter, 335).
119. Kirche c8 d'Kirch, d'Chilche
ecclesiam de Houengen (1101/1103) — ecclesiam de Hovvingin (1102/1103)
— das die kilch Howingen sol beliben by Iren Zehenden (1393) Bey der Kirch
(1764).
Über das Alter der Kirche s. o. Am 30. Juli 1759 wurden in der Hauinger
Kirche „Johann Jacob Hebel, von Simmeren aus der Chur-Pfaltz gebürtig . . .
mit Ursula, weyl. Georg Oertlins, Bürgers und Inwohners in Hausen nachgelassener
ehel. lediger Tochter" — Johann Peter Hebels Eltern — getraut.
Die alemannische Form „Chilene" ist durch das schriftsprachlich beeinflußte
„Kirch" bedroht, das über die Amts- und Kirchensprache eindrang. Vorerst bestehen
noch beide Formen nebeneinander her.
120. Kilchenhalde + c 6
Der 34 Stein an der Küchen Halden vnd zeigt disser Stein an den Eckhstein
Im Hirmberge (1590).
Gemeint ist wohl die Dornhalde, die zum Ausstattungsgut der Kirche gehörte.
121. Kilch ho f + c8
ein Juchart ackers hinder dem kilchoff gelegen (1476).
Ursprünglich war der Platz um die Kirche Begräbnisplatz. Als er zu klein
wurde, legte man 1832 den jetzigen Friedhof auf dem Sigristenäckerli an (Men-
nicke, 34).
122. Knüttel + b 8
stuck Reben genant der Knüttel lit Im nydern berg (1491) — der knuttel
(1491) — Reben Im Nidernberg. der Knitier genantt (1647) — Reeben im nidern
Berg der Kindler genant (1718).
Wahrscheinlich hatte das Grundstück die Form eines Knüttels, eines Knotenstocks
, oder es war nach einem Besitzer dieses Namens benannt.
123. Kochen Egerten + etwa d 7/8
von einer matten genant kochen eggerten lit nebent der strauss die hinuff gat
in brombacher ban (1491) — vff der kochen Egerten (1592). Häufig belegt. —
auf der KochenEgerten (1782).
1494 wird ein „meister heinrich koch" in Hauingen erwähnt. Von ihm oder
von seiner Familie wird die Flur den Namen erhalten haben.
Der Begriff Egerte geht auf mhd. egerde, egerte = Brachland zurück. Ein
Ortsteil von Wollbach trägt ebenfalls diesen sehr häufigen Flurnamen.
124. König b 5 ufern Köönig
So heißt eine Lärche im Adlernest, die etwa 4,5 m Umfang hat und ungefähr
40 m hoch ist. „König" bezeichnet oft „etwas in irgend einer Weise vor Seinesgleichen
sich Auszeichnendes, das Erste seiner Art" (Id. III, 328).
125. Königsrütti c 6 d'Köönigsrüdi
Teil der Rüttenen. Der Name geht evtl. auf den Familiennamen König zurück.
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(Fortsetzung und Schluß im nächsten Heft)
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