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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1967-02/0020
und setzen wir gleich noch die Zahlen des orleanischen Krieges zum Vergleich
dazu:

1675 15 Taufen (450) 1677 35 Taufen (499) 1679 4 Taufen (441)

1676 53 Taufen (497) 1678 84 Taufen (521)

zusammen 191 Taufen

Die in Klammern gesetzten Zahlen sind die Gesamtzahlen der Taufen in Basel
in den betreffenden Jahren. Wenn man die Markgräfler Zahlen von den Gesamtzahlen
abzieht, ergeben sich zunächst korrigierte Zahlen, die in etwa den echten
Basler Taufzahlen angenähert sind. Diese Zahlen sind sehr viel gleichmäßiger
(wenn man von Seuchenjahren absieht), als die Gesamtzahlen. Es ist allerdings
zu berücksichtigen, daß in den verbleibenden Zahlen noch immer ein erheblicher
Rest anderer fremder Taufen enthalten sind, die entweder nicht in unsere Listen
gehören oder übersehen wurden. Wenn man den Durchschnitt der Jahre 1633
bis 1649 zieht, dann beträgt der Anteil der Markgräfler Taufen an der Basler
Gesamtzahl 9,4 °/o.

Diese Zahlen sind nicht nur von Bedeutung für die Beurteilung der Gesamtsituation
unserer Flüchtlinge in Basel. Sie sind auch von Bedeutung für die Darstellung
der historischen Basler Natalität und Bevölkerungsentwicklung. In diesem
Zusammenhang ist darauf aufmerksam zu machen, daß Albrecht Burckhardt in
seiner „Demographie und Epidemologie der Stadt Basel 1601 —1900", Basel 1908,
auf Seite 10 annimmt, daß die Zahl der Geburten der Flüchtlinge zwischen 1601
und 1780 im Ganzen 260 betragen habe. Wie Burckhardt zu dieser Zahl kommt,
ist unerfindlich. Unsere Zahlen umfassen zwar nicht nur die Flüchtlinge, es ist aber
offensichtlich, daß sie die übergroße Mehrheit bilden, und daß die Eingebürgerten
nur einen verhältnismäßig kleinen Prozentsatz ausmachen. Deshalb ist Burckhardts
Zahl viel zu niedrig angesetzt.

Es wird am Schluß dieser Arbeit noch kurz zu prüfen sein, ob sich durch diese
neuen Zahlen der Flüchtlingsgeburten ins Gewicht fallende Änderungen der Zahlen
der Basler Demographie im 17. Jahrhundert ergeben können.

4. Verteilung auf die Wohnquartiere

Es erhebt sich die Frage, nach welchen Gesichtspunkten die Flüchtlinge auf die
Basler Wohnquartierte verteilt worden sind. Den weitaus größten Anteil unserer
Einträge finden wir bei St. Theodor (Kleinbasel), dann folgte St. Peter, also das
St.-Johann-Quartier. Die anderen Kirchspiele und Quartiere sind schwächer vertreten
. Es geht daraus klar hervor, daß vorwiegend praktische Gründe des Verkehrs
maßgebend waren und daß die Ankunftsquartiere auch die Unterkunftsquartiere
sein sollten. Das zeigt sich auch im Jahr 1676, wo die Markgräfler
außer in Kleinbasel, hauptsächlich im Stattquartier (Zentrum), im Albanquartier
(östlich anschließend) und im St.-Johann-Quartier (nordwestlich anschließend)
untergebracht waren.

Daneben sind im einzelnen Fall auch wirtschaftliche Beziehungen ausschlaggebend
. Die Meier werden durch ihre kirchlichen oder privaten Grundeigentümer
aufgenommen, die Pfarrer durch die Institution, die den Kirchensatz hat, bzw.
die zur Besoldung verpflichtet ist.

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