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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1968-01/0024
Dr. E. L. Posselt hatte sich schon vor Abfassung des genannten Buches in seinem
„Wissenschaftlichen Magazin für Aufklärung"*) mit einer allgemeinen Umfrage
an das Leserpublikum gewandt, um etwas über die Lebensumstände des Oberamtmannes
Joh. Georg von Merckelbach zu erfahren. Aber wenig mehr als hundert
Jahre hatten genügt, um die Erinnerung an ihn fast völlig auszulöschen. Man
wußte noch, daß Merckelbach als Baden-Durlachischer Hofrat und Kammerjunker
an den Friedensverhandlungen von Münster und Osnabrück teilgenommen hatte,
die den Ausgang des Dreißigjährigen Krieges besiegelten. Die Großherzogliche
Hofbibliothek zu Karlsruhe bewahrte in der Sammlung der Bildnisse sämtlicher
einst beim westfälischen Friedenskongreß anwesenden Gesandten das Brustbild
dieses Mannes auf (Abb. 1). Es trägt eine lateinische Unterschrift, die in der Übersetzung
lautet: „Johannes Georgius zu Merckelbach, des berühmten Fürsten und
Herrn Friedrich Markgrafen von Baden und Hochberg etc. Ratgeber und Gesandter
bei dem allgemeinen Friedensvertrag zu Münster und Osnabrück." Gehres
bemerkt in seiner „Kleinen Chronik von Durlach" (s. o.) dazu, daß aus den martialischen
Gesichtszügen, die ein langer Knebelbart gleich dem eines ungarischen
Husaren schmückt, mit großer Wahrscheinlichkeit hervorgehe, daß Merckelbach

— „wenn man anders seinen Ehrfurcht gebietenden und zugleich auch klugen
Scharfsinn verratenden Feuerblicken trauen darf" — Degen und Feder gleich gut
zu führen befähigt gewesen sein müsse.

Wie es mit der Führung des Degens gestanden haben mag, ist unbekannt. Die
Feder aber oder auch das gesprochene Wort Johann Georg von Merckelbachs muß
von einiger Bedeutung gewesen sein, denn Gehres schreibt a.a.O., daß sein (d.i.
Merckelbachs) „bei jenem Geschäft bewiesener Eifer und Geschicklichkeit noch nicht
so bekannt geworden sind, als sie es zu seyn verdienten", und daß Merckelbach
„bei dem westphälischen Friedensgeschäft als badischer Abgeordneter besonders
durch seine Protestationen eine wichtige Rolle gespielt habe."

In Anerkennung dieser Verdienste mag Markgraf Friedrich V. von Baden-
Durlach diesem Mann nach Wiedererlangung der Regierungsgewalt im Jahre 1648
die Herrschaft Badenweiler anvertraut haben. Die Bestallungsurkunde wurde am
7. November 1651 im Schloß zu Friedlingen ausgestellt2). Das Vertrauen in die
gewandte Verhandlungsführung bestand wohl auch weiterhin, denn 1653 ordnete
Markgraf Friedrich V. an, daß Merckelbach ihn auf einer Reise nach Regensburg

— sicherlich zu einem Reichstag — begleiten sollte. 1669 bekam er vorübergehend
die Mitversehung des Oberamtmannsdienstes zu Rötteln übertragen. Am
9. Dezember 1676 wurde Joh. Georg von Merckelbach mit Hofgütern zu Singen
und Wilferdingen belehnt3). Schließlich erfolgte am 1. Februar 1680 die Ernennung
zum Hof rat4) durch Markgraf Friedrich Magnus. Merckelbachs Nachfolger
in Badenweiler war der Oberamtmann Baron Jakob Friedrich von Bärenfels
, Herr zu Grenzach.

Johann Georg von Merckelbach war verheiratet mit Freifrau Anna Maria von
(der) Kula. Die Genealogie der beiden Eheleute wird weiter unten behandelt. Aus
der Ehe, die vor 1660 geschlossen wurde, gingen sieben Kinder hervor. Vier Töchter
lassen sich an Hand des Tauf- bzw. Sterberegisters des Evangelischen Pfarramtes
Badenweiler nachweisen:

1) Anna Maria von Merckelbach, getauft am 11.9. 1664 zu Badenweiler;

2) Catharina Elisabetha von Merckelbach, getauft am 16. 12. 1667 zu Badenweiler
, gestorben am 22. 12. 1667, begraben am 27. 12. 1667 ebenda;

3) Catharina Dorothea von Merckelbach, getauft am 12. 2. 1668 zu Badenweiler;

4) Augusta Elisabetha von Merckelbach, geboren am 17. 3. 1670 zu Badenweiler,
gestorben am 27. 3. 1670, begraben am 31.3. 1670 ebenda.

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