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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1968-01/0033
Mein, Jeremiae Gmelini Memorial und Denkbüchlein

wiedergegeben von Margarete Krieg, Lörrach

Die Pfarrei Auggen besitzt neben ihren Kirchenbüchern ein für die Familienforschung
sehr wertvolles Buch. Es ist dies zur Hälfte eine Vorfahrensgeschichte des von 1651 bis
1698 in Auggen amtierenden Pfarrers Jeremias Gmelin, eines gebürtigen Schwaben. Er
nennt sein schmales Buch „Memorial und Denkbüchlein, mein Jeremiae Gmelini". Soweit
wäre es nur für die Nachfahren Gmelins (und seiner Geschwister) von Bedeutung.

Was ihm aber seinen besonderen Wert verleiht, ist das die andere Hälfte des Büchleins
füllende Verzeichnis aller seiner Pfarrei angehörenden Familien. Nun gibt es da und dort
die sogenannten Seelbücher, Verzeichnisse von den Pfarrangehörigen einer Gemeinde,
ähnlich den Familienbüchern, wie sie die Pfarreien, neben den eigentlichen Kirchenbüchern
, noch heute führen. Ich kenne aber keine Pfarrei, deren Pfarrherr mit solcher
Gründlichkeit aufgezeichnet hat, was immer er von den Familien seiner Pfarrkinder hatte
in Erfahrung bringen können. Er berichtet über die Herkunft der Familie, ihren Bildungsstand
(„kann lesen, kann schreiben"), was in jenen unruhigen Kriegszeiten durchaus
keine Selbstverständlichkeit war. Er führt auch andere, für die Familie wichtige Begebenheiten
an, z. B. Wiederverheiratungen, so daß es vielleicht diesem und jenem Nachfahren
der einstigen Auggener Geschlechter eine Bereicherung seiner Familiengeschichte bringen
dürfte.

Zur Person Gmelins und seiner Bedeutung für die Markgräfler Genealogie: Jeremias
Gmelin selbst war Sohn und Enkel bedeutender schwäbischer Pfarrherren. Von seinen
5 Söhnen folgten ihm 3 ins geistliche Amt. Auch in den beiden nächsten Generationen
find en wir seine Nachkommen als Pfarrherren im Markgräflerland. Im Jahr 1690 berichtet
Gmelin, daß er bereits 46 Enkel, 18 Stiefenkel und 10 Urenkel habe. Er starb 1698
zu Auggen als Spezialsuperintendent „im 85. Jahr seines Lebens, im 66. seines geistlichen
Amtes".

(Siehe: Die Arbeit von M. Krieg in der Ausgabe von Januar 1934 des „Markgräflerland
" und „Pfarrer Jeremias Gmelin von Auggen" von G. Schlusser, J. Bielefelds Verlag,
Freiburg i. Brsg. 1909).

Erstes

Verzeichnus aller deren Pfarrangehörigen, soviel sich jetziger Zeit befinden
in der Gemeinde und Vogtey Auggen,

Dahin zugleich die Filialen, Hach, Zitzingen und Buttnaw gehören.
Beschriben nach richtiger Alphabetischer Ordnung. Mir Selbsten und Anderen
zum Besten.

Bey dem Beschluß deß 1688igsten, oder zu gutem Eingang des 1689igsten Jahrs.

Andres Müller

Ein junger Burger zu Auggen (Obiit den 19. July 1688 bey dem Zehenden-Hof.
Natus den 27. Octobri 1653.

Pater fuit, Andreas Müller selig, gewesener Thumb-Schaffnerey-Verweser zu Auggen,
welcher 50 Jahr und 6 Monat alt ward und den 9. Jan. 1662 gestorben.

Mater, so noch lebet im Wittwenstand, ist Susanna Leiningerin, welche bereits 56 Jahr
alt, deren Vatter seliger Hannß Leininger, Vogt zu Auggen gewesen.

Er ist in die Schul gegangen, kan wol schreiben und lesen. Anno 1686 im Aprili ins
Gericht gezogen worden.

Eheweib: Eusebia Elisabetha Gmelinin, M. Jeremiae Gmelins, deß Spezialis und Pfarrers
zu Auggen, und Rosinae Barbarae geb. Lutzin eheleibliche Tochter, so geboren zu
Auggen den 19. May 1663.

Sind zu Auggen ehelich copuliert worden den 7. May 1683. Kind aus dießer ersten
Ehe Jeremias, natus den 27. July 84. Diese erste Haußfraw ist ihm leyder mit Todt
abgangen den 10. Juny 1684.

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