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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1968-01/0054
Teil bebilderte ortsgeschichtliche Darstellung ist dem Hauptteil, dem Familienteil,
vorangesetzt, ausführliche Namens- und Ortsverzeichnisse und eine kurze Anleitung
zur Familienforschung beschließen das Werk. Die finanzielle Regelung
durch die Gemeinden, in deren Auftrag das Buch herausgegeben wird, ist einfach,
in der Hauptsache wird durch den Verkauf der Bücher der aufgewendete Betrag
wieder eingebracht. Die Aufnahme in der Bevölkerung ist ausnahmslos gut, das
Werk wird rasch zum echten Hausbuch jeder Familie, wird immer wieder hervorgenommen
und gelesen und besonders gerne auch von den abgewanderten
Söhnen und Töchtern in der Fremde als teure Erinnerung an die Heimat und
an Freunde und Verwandte gekauft. Vor allem sind sie auch von den Gemeindeverwaltungen
geschätzt, weil sie bei vielen Gelegenheiten, so bei Erschafts-
angelegenheiten u. a. mit größtem Nutzen und bei voller Zuverlässigkeit herangezogen
werden können.

In Baden sind bis zu Kriegsbeginn 1939 vier Dorfsippenbücher erschienen, im
ganzen Reichsgebiet etwa 30. Seit 1950 sind in weitgehender verbesserter Ausstattung
in Baden wieder 18 Dorf- bzw. Ortssippenbücher herausgebracht worden,
im übrigen Bundesgebiet ebenfalls etwa 18, insgesamt also 36. Das Land Baden ist
daher nicht nur die Wiege der eigentlichen Sippenbücher in der nun vorliegenden
Gestaltung, sondern auch bis in die Gegenwart das sippenbuchreichste Land geblieben
. Im Hinblick auf die Verteilung innerhalb Badens nach Kreisen ist eine bemerkenswerte
Häufung in den Kreisen Lahr/Emmendingen mit bisher 10 und in
den Kreisen Lörrach/Müllheim mit 7 Büchern (Tannenkirch, Egringen, Efringen-
Kirchen, Wollbach, Haltingen, Wittlingen und Binzen-Rümmingen) festzustellen.
Berücksichtigt man aber die zur Zeit vorliegenden oder in Angriff genommenen
Arbeitsvorhaben (Weil, Otlingen, Vogelbach, Kleinkems, Fischingen, Eimeidingen,
Schallbach und Märkt), die bereits weitgehend abgeschlossen sind, so ist der Vorsprung
des Kreises Lörrach bzw. des Gebietes, das man Markgräflerland nennt,
ganz offensichtlich, bewundernswert und vorbildlich.

Wir verweisen hier, wo wir versuchen, die Gründe für das Erscheinen so vieler
Ortssippenbücher auf engem Raum zu finden, auf das Vorwort des Buches der
Gemeinden Binzen und Rümmingen, wo es heißt:

Die Tatsache, daß im Markgräflerland, in der badischen Südwestecke, benachbart
dem Elsaß und der Schweiz, in geschichtsträchtiger, weltoffener und
zugleich heimatbetonter Landschaft mit dem vorliegenden Werk, nach Tannenkirch
, Egringen, Efringen-Kirchen, Wollbach, Haltingen und Wittlingen,
nun das siebte Ortssippenbuch erscheinen kann, muß besonders hervorgehoben
werden. Insbesondere auch im Hinblick darauf, daß eine Mehrzahl von weiteren
Vorhaben zur Herausgabe von Ortssippenbüchern dort im Gange sind
und nach und nach zum Erscheinen weiterer Werke führen werden.

Es nähert sich mit der Herausgabe dieser und weiterer Ortssippenbücher
aus dem Markgräflerland ein von Anfang an erstrebtes Ziel seiner Verwirklichung
: ein über den örtlichen Bereich einer Gemeinde oder eines
Kirchspiels hinausreichendes größeres Gebiet durch eine Anzahl von Ortssippenbüchern
benachbarter Orte genealogisch zu erfassen, um so das Sippengeflecht
einer ganzen Landschaft ersichtlich zu machen. Die im Dorf immer
wieder feststellbare große Blutsverwandtschaft der alteingesessenen Familien
erweitert sich dann mit dem Erscheinen jedes weiteren Ortssippenbuches zur
Blutsverwandtschaft eines ganzen Landstriches. Und so bietet sich für Untersuchungen
des Aufbaues des Volkskörpers eine großartige Stoffülle dar, so
daß auch von dieser Seite aus die Bedeutung der Ortssippenbücher nicht zu
übersehen ist.

Und so erscheint es vielleicht nicht ohne Sinn, wenn man abschließend feststellt
, daß, wenn es so etwas wie den Geist einer Landschaft gibt, geboren und

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