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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1969-01/0066
August Feßler f

Regierungs-Oberamtmann i. R.

Was sterblich war an August Fe
ist der Erde zurückgegeben. Geblu
ist das Erinnern an einen selbsth
Menschen und das reiche Erbe se
heimatgeschichtlichen Forschung,
blieben ist auch sein Beispiel der L
zur Natur und des Verstehens
kleinsten, oft unscheinbaren Dinge
Geschichte. Am Sonntag, 9. März 1
beendete August Feßler seinen Leb
weg. Zur Grablegung am 11.
hatten sich Heimatfreunde und \^
derer eingefunden, um Abschied
nehmen und um letzten Dank zu
künden für Rat und Tat. Rat, w
es um die Geschichte der Heimat g
Tat, wenn Initiative notwendig ^
um Planungen zu aktivieren oder
Schichtsvorgänge zu ergründen.
Um August Feßler als Mensch
Forscher kennenzulernen, war eine ^
tiefung in sein heimatgeschichtliches Werk notwendig. Die Vielfalt seiner Arbeiten
löste Erstaunen aus. Sie umfaßte Heimat und Wahlheimat in gleicher Gültigkeit.
Heimat, das war der kleine Ort Scherzheim im mittelbadischen Landkreis Kehl.
Der Raum ist geschichtsträchtig wie kaum ein anderer und begrenzt von den
Städten Straßburg, der Festungsstadt Rastatt und der Grimmelshausenstadt Renchen
. Diese bewegten Orte, oder auch die Kükh'sche Gründung Neufreistett, das
Konkurrent des Straßburger Hafens werden sollte, mögen schon dem jungen Oberrealschüler
Feßler den Weg zur Heimatforschung gewiesen haben. Die Geschichtsarbeiten
, die er diesem Raum schenkte, umfassen Ausgangsort, Ausstrahlung und
Nebenwirkung früherer Begebenheiten in einer lückenlosen Tiefe. Schopfheim und
das Markgräflerland wurde ihm zur Wahlheimat und zum Ort des Ausruhens nach
einem verdienstvollen Lebensweg. Hier, im Tal der großen und der kleinen Wiese,
fand er einen zweiten Schlüssel zu umfassenden Forschungen. Er deutete Geschichtswerte
rund um Rötteln und im Bereich des trutzigen Sankt Michael zu Schopfheim.
Kernhaft und lebensecht ließ er die Bürger durch die Jahrhunderte wandeln. Mit
ihnen beleuchtete er die wunderlichsten Sphären vergangener Jahrhunderte und
formte zugleich ein Charakterbild jener Zeit. Man könnte glauben, Feßler habe die
Bauern und Vögte vom Mittelalter bis in unsere Tage begleitet, sei mit ihnen hinter
dem Pflug gegangen oder habe an herrschaftlichen Tischen gezecht. Seine Veröffentlichungen
in der Schrift „Das Markgräflerland" bestätigen Fach- und Sachkunde,
noch mehr aber die Liebe zu seinem heimatlichen Raum. Die Arbeiten geben zusätzlich
Feßlers Erfahrung zu erkennen, daß der Mensch nicht beziehungslos im
leeren Raum leben kann. Er braucht Anschluß an den Kräftestrom seiner Heimat
und den Zusammenhang mit der Welt seiner Vorfahren. Er hat Geschichte und ist
durch sie in seinem Wesen als Mensch bestimmt. Die Eindrücke aus Heimaterleben,
Kindheit und Jugendzeit bestärkten Feßlers Wissen um Wert und Notwendigkeit
heimatgeschichtlichen Forschens. Das ist herauszulesen aus seinen im „Markgräflerland
" veröffentlichten Arbeiten, die in den Jahren 1929 bis 1957 entstanden. Die
umfassendste Arbeit: „Pfarreien, Kirchen und Schulen des Kleinen Wiesentales".
Wir nennen weiter die Arbeiten über die Vogtei Tegernau, über Gewerbeverein
und Schützengesellschaft Schopfheim, über Rathaus, Wirtshäuser und Amtshaus in
Schopf heim, die Schilderung der Badischen Revolution 1848 und die Teilnahme
Markgräfler Bürger am polnischen Thronfolgekrieg und nicht zuletzt Auszüge aus
Familienchroniken. Dazu eine Arbeit über Hebels Verlassenschaft samt Stammbaum
der Anverwandten Hebels väterlicher- und mütterlicherseits. Fürwahr, ein reiches
Erbe, das uns seiner Arbeit und seinem Leben über das Grab hinaus verpflichtet.


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