Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
31.1969, Heft 2/3.1969
Seite: 73
(PDF, 16 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1969-02-03/0011
die Illustrationen, welche die Kinder zu den Märchen gemalt und Ida Preusch zum Dank
übersandt haben. Da steht dann in dem Begleitbrief einer ganzen Klasse etwa zu lesen:
„Die Geschichten sind so schön, daß wir Bilder gemalt haben . . . Wir haben Sie alle gern."

So ist Ida Preusch, trotz ihrer achtzig Jahre — sie konnte am 16. April dieses
Jahres ihren 80. Geburtstag feiern — jung geblieben. Das Leben hat ihr viel Schweres
aufgebürdet, sie hat Mann und Söhne im Krieg oder durch Krankheit verloren, aber sie
rang sich durch zu der „goldenen Bruck", wie sie eines ihrer Gedichte überschrieb, das
vielen schon zum Trost geworden ist. In einem ihrer alemannischen Gedichte, „My König-
riich", in dem sie selige Kindertage, erfüllt von überquellender Fantasie, schildert, heißt
es am Schluß:

„My Königriich, das hani denkwohl bhalte
wie dort as Chind. I cha mer selber gstalte
us ruuche Chisel blanki Edelstai.
My Chrone trag i haimli un ellai."

Fritz Fischer

Lina Kromer

Eine Begegnung mit Lina Kromer ist jedesmal ein Geschenk. Das gilt sowohl von
ihren Gedichten als auch von dem Menschen. Es ist, als gerieten wir in den Bereich des
Golfstroms, von dem sie in einem hochdeutschen Gedicht sagt, daß er „getreu der eignen
Art" die Sonnenkräfte bis in den hohen Norden trage, „geheimnisvoll geführt, / belebend
und erhaltend, / was nur sein Hauch berührt", und den sie als Gleichnis setzt für den
Strom des Geistes, „den noch kein Auge sah."

Lina Kromer

(Aufn. Fritz Fischer, Müllheim)

Wir kennen so ungefähr den Lebenslauf der Markgräfler Bauerntochter aus dem
Eggenertal, wie sie am Fuße des Blauen aufwuchs, wie sie von ihrem Vater zur Arbeit
auf die Matte oder in den Wald mitgenommen wurde und dabei von ihm auch auf das
aufmerksam gemacht wurde, was „jenseits des Nutzgartens" wächst. „Da kamen mir Gedanken
wie Lieder", erzählte sie einmal von jener Zeit. Wir wissen auch, daß sie kaum
einmal ihr heimatliches Tal verlassen hat. Ihre Gedichte, die zu einem Teil den engumgrenzten
Bereich vom Blauenbach, vom Hagschutz und Schloß Bürgeln umschließen,
haben ganz andere Akzente als sie herkömmlichen Heimatliedern zu eigen sind. Gewiß>
es gibt keine besseren Verse über das heimatliche Tal und das darin sich vollziehende

73


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1969-02-03/0011