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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
31.1969, Heft 2/3.1969
Seite: 76
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1969-02-03/0014
Otto Ernst Sutter

(Aufn. Fritz Fischer y Müllheim)

Otto Ernst Sutter ist sowohl von der väterlichen als auch der mütterlichen Seite
her rein alemannischer Abkunft, ein Sohn des südlichen Schwarzwalds. Am 2. Juli 1884
in Freiburg geboren, verlebte er seine erste Kindheit und früheste Schulzeit in Neustadt
im Schwarzwald. Dann wurde er Schüler des Bertold-Gymnasiums in Freiburg, gewiß
kein Musterschüler, jedoch gekennzeichnet durch besondere Neigungen, darunter — ein
kühnes Unterfangen für jene Zeit — seit seinem elften Lebensjahre ein leidenschaftlicher
Skifahrer und mithin einer der ersten Pioniere dieses Sports in unseren heimischen Bergen.
Nach Ablegung des Abiturs diente er sein Einjährig-Freiwilligen-Jahr bei den Karlsruher
Leibgrenadieren ab, fühlte sich aber danach in den Räumen der Technischen Hochschule
beträchtlich wohler als in der Kaserne an der Kaiserallee. Auf der Karlsruher TH widmete
sich O. E. Sutter dem Studium des Bauingenieurfachs und schloß dieses im Frühjahr
1909 mit dem Erwerb des Dipl. ing. ab.

Strenge Abkapselung im bloßen Fachwissen ist, wie jede andere Einseitigkeit, nie
nach dem Geschmack dieses regen, beweglichen Geistes gewesen. Die Feder handhabte er
schon als junger Mann, die Politik hat bereits den Studenten gefesselt. Bereits im zweiten
Semester wird er Mitglied der Demokratischen Partei und nimmt aktiven Anteil am
politischen Leben. Sein Lehrmeister wurde der württembergische Abgeordnete und Publizist
Conrad Haussmann, dessen hochgemute Bildungsarbeit ihn begeisterte.

Im Herbst 1909 trat Sutter in die Redaktion der „Frankfurter Zeitung" ein, zunächst
als deren Karlsruher Korrespondent, hierauf als Redakteur in verschiedenen Abteilungen
der Hauptredaktion. 1919 folgte er der Aufforderung, in die Leitung der
Frankfurter Ausstellungsleitung einzutreten. In dieser Eigenschaft war er maßgebend an
der Gründung der sich bald großen Rufes erfreuenden Frankfurter Messen beteiligt.

Als man am 18. Mai 1923 die 75. Wiederkehr des Eröffnungstages der ersten Deutschen
Nationalversammlung in Frankfurt festlich beging, war die Anregung dazu von
O. E. Sutter ausgegangen. Er selbst trug an jenem denkwürdigen Maitag dem Zug der
Regierung und der Abgeordneten vom Römer bis zur Paulskirche die schwarzgoldene
Fahne von 1848 voran; der „glücklichste Tag seines Lebens", wie er heute noch versichert.

Gemeinsam mit Dr. Fried Lübbecke, Frankfurts „Altstadtvater" rief er 1922 den
„Bund tätiger Altstadtfreunde" ins Leben, der durch Veranstaltung zahlreicher Ausstellungen
das kulturelle Leben nicht nur am Veranstaltungsort, sondern in ganz Deutschland
bereicherte. Eine besondere Glanztat war die jedem Besucher heute noch unvergeßliche
Internationale Ausstellung „Musik im Leben der Völker" (1927), die weltweiten Widerhall
erweckte. Ein Jahr zuvor war der ausstellungskundige Mann bereits beauftragt

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