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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
31.1969, Heft 2/3.1969
Seite: 78
(PDF, 16 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1969-02-03/0016
Ernst Niefenthaler zum Fünfundsiebzigsten

an Silvester d. ].

Das ist sein Bild:

Die Hände fest am Pflugsterz. Beim Wenden an der „Awange" kurze Rast und Verweilen
zum Lauschen über das Tal, bergauf zu seinem Hof und nach oben dem Lied einer
Lerche nach, ganz hingegeben der Stille und Größe des Alls in seiner vertrauten Heimatwelt
. Und dann wieder „hü, Laubü", Furche um Furche durch den harten Boden am
Hang ziehend, bis das schwere Tagwerk vollbracht ist und die Dichterseele sich bei Mond
und Sternen auf der Hausbank zum Lied begibt.

Zum Bauern geboren und von seinem väterlichen Hof in Pflicht genommen, vom
Geist zum Schauen, Preisen und Mahnen berufen, so wurde er der „Buredichter" im
Hebelland. Leib und Seele eins mit seiner angestammten Waldheimat, preist er das Kleine
wie das Große im Wesen seiner bäuerlichen Welt im Wohllaut der vertrauten mütterlichen
Sprache. Was sich einst als Keim in seiner Knabenseele regte, wuchs in der Stille,
einsam, scheu und verhalten, das Laute meidend, dem Licht und der Reife zu. So hat
er sich allezeit vor Wahn und Lüge bewahrt und ist sich im Geiste und in der Haltung
durch alle Fährnisse und Anfechtungen mannhaft treu geblieben. Schmerz um die verlorenen
Söhne, erlittenes Unrecht, die Not des Volkes nach dem verlorenen Krieg überwand
das empfindsame Herz schwer und nur mit dem starken Glauben an die unversiegbaren
Kräfte im Volke, die er so oft beschwor und in seinen Prologen an Hebels
Gedenktagen aufrief. Die liebende Verbundenheit mit dem heilsamen Leben in der Natur,
mit seinem Volk und Land, die harte Arbeit an sich und auf seinem kargen Bergacker,
menschliche Güte und die Gastfreundschaft seines Hauses reiften eine reiche Saat zur
schönen Ernte. Sie offenbart sich in der Hochachtung und Verehrung seiner Heimat,
welche ihm 1960 zu Hausen die Hebel-Plakette und 1964 den Ehrenbürger-Brief seiner
Gemeinde Bürchau verlieh.

Nachdem bereits die 3. Auflage seines Gedichtbändchens „Dr Weg berguf" in der
Silberdistel-Reihe des Schauenburg-Verlages Lahr den Weg auch schon über die Grenzen
ins Nachbarland gefunden hat, wird nun auch das Bändchen, welches unser Buredichter
„Hinter dem Pflug" gesät und zur Reife gebracht hat, von seinen vielen Freunden in
Alemannenlanden begrüßt und aufgenommen.

(F. Schülin)

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