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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
31.1969, Heft 2/3.1969
Seite: 91
(PDF, 16 MB)
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Gutedel, der „Markgräfler"
(Aufn. F. Schülin)

Scherz und Zimmermann entsprechen (S. 343). Ein Teil des ehemaligen Botanischen
Gartens, der am Fuß des Schlosses lag, wird heute von Bahnanlagen eingenommen
. Im Stadtarchiv von Mömpelgard sind keine Unterlagen vorhanden.

Auch das württembergische Reichenweier, zwischen Colmar und Rappolts-
weiler, muß bei der Geschichte des Gutedelanbaus genannt werden. Dort ist nach
Ernst Vogt zuerst der Name Zwicker angewandt worden (Vogt 1940, S. 532).
Damit bezeichnete, und bezeichnet man im Elsaß noch, einen Wein, der in der
Hauptsache aus Gutedeltrauben gekeltert wird unter Zusatz von weiteren Sorten.
Der Zwicker ist also ein Mischwein. Er hat mit dem Wort „zwicken" nichts zu
tun, wie offenbar Franz Prinz zu Sayn-Wittgenstein in seinem Elsaß-Buch meint
(S. 140), sondern entspricht unserem Begriff Zwitter.

Der Gutedel heißt im Markgräflerland „Moster", an Kocher und Tauber
„Junker", im Wallis „Fendant", in der Westschweiz und in Frankreich - hier
als Eßtraube - „Chasselas". Die Herkunft des Namens Fendant wird am Genfer
See verschieden erklärt. Nach der einen Lesart hängt er mit fendre = spalten
oder zerspringen zusammen und soll das bedeuten, was auch unser Krachmost
aussagt. Bei ihm müssen die reifen Beeren beim Zerdrücken krachen und dürfen
nicht spritzen. Der Begriff spalten paßt aber auch insofern, als die Blätter tief
gespalten sind, und die Ranken leicht spalten. Die andere Meinung bringt den
Namen in Zusammenhang mit einem Dialektwort für rotbraun, womit die für
den Gutedel typische Farbe der jungen Rebspitzen gemeint ist.

Chasselas, nach dem die Traube auch genannt wird, ist heute ein kleiner Ort
mit 130 Einwohnern. Er liegt im Departement Saone-et-Loire (Hauptort Macon)
an der Grenze vom Beaujolais zum Mäconnais. Jetzt wird hier und in der ganzen

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