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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
31.1969, Heft 2/3.1969
Seite: 108
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1969-02-03/0046
Gasthaus „Zum Ziel" in Grenzach (Aufn. E. Richter)

halb der Straße „die grossen Gerichte" ausüben dürfe. In dieser Urkunde wird
auch das „Ziel" zum erstenmal erwähnt, da in ihr „von der gerichten wegen denne
(damals) in dem zil zwüschent Krentzach und Bertlikon" die Rede ist. Im Jahre
1478 heißt es dann in einem Berain des Stifts Rheinfelden, der sich im Staatsarchiv
Aarau befindet: „der wirt zürn zil In der niederen Herberg zü krentzach"
(2). Folglich muß also um jene Zeit auch eine „Obere Herberg" vorhanden gewesen
sein. Damit ist sicher der unmittelbar gegenüber gelegene spätere „Bären"
oder „Schwarze Bären" gemeint, der 1651 „Oberes Ziel" genannt wird. (Die
heutige Bärenfelsapotheke)

Auf jeden Fall ist das nun schon über 600 Jahre alte „Gasthaus zum Ziel"
das am frühesten erwähnte Grenzacher Gasthaus, denn die anderen sind fast alle
erst im 18. Jahrhundert urkundlich belegt.

Das „Ziel" nahm auch durch seine großen Besitzungen eine Sonderstellung
unter den Grenzacher Wirtschaften ein, denn beträchtliche Teile des unter der
heutigen Bundesstraße gelegenen Feldes waren schon früh sein Eigentum, wie die
Flurnamen „Zielmatten" (1547), „Zielgarten" (1592), „Zielacker" (1641) und
„Zielbünde" (1752) beweisen.

In dem Berain I der Pfarrei Grenzach und in den Kirchenbüchern erscheinen
als erste Besitzer oder Pächter des „Ziels" folgende Namen:

1547: Hans Soldner, Besitzer des Hus zum Zihl genannt
1610: Maria Gerspachin, Jakob Soldners Frau, Zihlwirtin
1617: Wernli Küffer, Zihlwirt allhier
1631: Jacob Soldner, der untere Zihlwirt
1692: Jacob Soldner, der untere Vogt und Zielwirt.
Im Jahre 1692 wird also ein Zielwirt erstmals auch Vogt genannt. Schon damals
war folglich das „Ziel" Sitz der vorderösterreichischen Vogtei, und der Vogt
übte hier sein Richteramt aus.

Jacob Soldner scheint ohne männliche Erben gestorben zu sein, denn 1692
heiratete Jost Kornkauf (1670—1746) von Lörrach Juditha Soldner und kam
dadurch in den Besitz des Gasthauses. Dessen Sohn Peter Kornkauf (1705—1790)
erwarb im Jahre 1780 noch den gegenüberliegenden „Bären" oder „Schwarzen
Bären" dazu, wodurch sich die Bedeutung des „Ziels" als Posthalterei noch vergrößerte
. Auf ihn folgte Friedrich Peter Kornkauf (1733—1810), der als letzter

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