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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
31.1969, Heft 2/3.1969
Seite: 128
(PDF, 16 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1969-02-03/0066
Wollbach, 767 erstmals urkundlich genannt, ist seiner Lage nach wohl auch der
Ursprung und immer schon Hauptort in der großen, 1860 ha fassenden, landschaftlich
reich gestalteten Gemarkung. Seine Höfe und Wohnstätten liegen beidseits
des Baches mit dem gleichen Namen, der aus dem stillen Waldtal von der
Glashütte her der Kander zustrebt. Ob dem nördlichen Dorfteil mit der, einst
den römischen Heiligen Mauritius und Cyriacus geweihten Pfarrkirche, grüßt
auf dem der Sonne und dem Rheintal zugewandten Südhang des Heubergs, von
der „Buchholen" herab, der Rebberg. Dahinter steht im Osten der breite Rücken
des Röttier Waldes. Wie Paladine umgeben seine vier Filialorte das Mutterdorf.
Als einst die Jungsöhne mit Roden und Brennen neues Acker- und Weideland
gewannen und damit den Wald zurückdrängten, gründeten sie mit Aussiedlerhöfen
an den sonnigen Hängen diese Ausbaudörfer, die in Urkunden erstmalig
im 13. und 14. Jahrhundert erwähnt sind.

Gewisse Untersuchungen (4) weisen mit sagenhafter Überlieferung und geschichtlichen
Belegen auf eine erste gemeinsame Dorfkirche für Wollbach und
Wittlingen, welche dem älteren, dem fränkischen Patron St. Martin geweiht war;
sie stand östlich von Wittlingen und diente zuletzt bis zur Reformation als Wallfahrtskapelle
, welche vom Wollbacher Tal aus auf dem „Helgisbergweg" besucht
wurde. Der Flurname „im Chäppeli" zwischen Wollbach und Egisholz erinnert
an eine Feldkapelle ohne Bedeutung; sie wurde, wie viele andere im Land, beim
Religionswechsel abgebrochen.

Drei Namen in der Gemarkung deuten auf bewehrte Bauten: Das „Bürgeli"
bei der Hofmühle weiß keinen Namen, kein Datum seiner Herkunft zu nennen.
Auf der bewaldeten „Burgholen" (Holen = Halden) im „Grünenberger Wald"
über Nebenau soll nach einer urkundlich noch unbestätigten Nachricht (5) ein
Herrensitz der Edelfreien von Grünenberg, der Dorfherren im Binzener und
Egringer Wasserschloß, das Tal beherrscht haben. Pfarrer Hitzig vermerkt in
seinen Aufzeichnungen (6) aus dem Jahre 1812, daß er an diesem Waldort Überreste
einer Burg festgestellt habe. Im „Burgholz" erwähnt eine St. Blasienurkunde
aus dem Jahre 1374 ein „Burgstadel zu Hammerstein"; 1760 sah man auf dem
Felssporn über der Hammersteiner Mühle noch „Rudera", die Ruinen dieser Burg,
welche nun vor einigen Jahren E. Eble untersucht und festgestellt hat (7). Herkunft
, Namen und Besitzer liegen im Dunkel der Geschichte. Politisch und wirtschaftlich
waren sie für das Dorf unbedeutend; andernfalls würden sicher Ur-

Die Gemarkung Wollbach im Kandertal. Vom Holzener Weg nach Süden.

(Aufn. F. Schülin)

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