Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
31.1969, Heft 2/3.1969
Seite: 146
(PDF, 16 MB)
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Bücher- und Zeitschriftenschau

Hermann Landerer: Das Geheimfach, Lustige Geschichten aus dem alemannischen
Land.

Just zu J. P. Hebels Geburtstag ist ein neues, schmuckes Bändchen mit lustigen Erzählungen
aus alemannischem Land von Hermann Landerer in der „Silberdistel-Reihe"
des Verlages M. Schauenburg Lahr erschienen. Der Titel „Das Geheimfach" macht den
Leser glustig. Hermann Landerer öffnet dieses Geheimfach: „Es gab einen leisen Schnarrer,
und das Geheimfach sprang auf" und heraus luege Käuze und Schelmen wie weiland
bei Hebel, die uns gar köstliche Geschichten zu berichten haben. Der Verfasser läßt sie
ein gepflegtes „Gut-Deutsch" aber auch zwischendurch ein gemütlich breites „Kaiserstühler-
Alemannisch" sprechen, kein „Bahnhof-Alemannisch-Kuderwelsch", sondern immer beides
fein säuberlich geschieden und unverfälscht. Überall ist es die Sprache des Herzens, die
wieder zum Herzen des Lesers spricht. Inge Freund hat den schnurrigen Geschichten 10
gelungene Federzeichnungen der köstlichen Typen beigegeben. Und die Worterklärungen
im Anhang des Büchleins erleichtern den Nicht-Alemannen das Verständnis manchen
„hiddigedaags" selbst vielen Einheimischen nicht mehr geläufigen Ausdruck der Kaiser-
stühler Mundart.

K. F. Rieber

Schoof Wilhelm: Flurnamen eines Germanisten. Neue Ergebnisse auf volkskundlicher
Grundlage. Wilhelm Schmitz Verlag, Gießen. 1968. 274 S., brosch. 25,— DM.

Wer sich aufgeschlossen und ernsthaft mit den heimischen Orts- und Flurnamen beschäftigt
und sich dabei bemüht, ihren Sinn zu erkennen, wird beim Ratsuchen dankbar
dieses neueste Werk des bekannten Grimm- und Namenforschers, Senator h. c. Dr. W.
Schoof, befragen. Mit wissenschaftlich exakter und umfassender Sachkenntnis und sicheren
Quellenangaben beschreitet der Forscher neue Wege und löst dabei auch gewisse herkömmlich
überlieferte Vorstellungen von der keltischen oder vorgermanischen Herkunft der
vielen Fluß-, Berg- und Ortsnamen ab, indem er sie auf ursprünglich germanische Grundformen
zurückführt. Dabei unterscheidet er zwischen der primären und der gewandelten,
sekundären Bildung der Namen. Zur Deutung befragt er nicht nur die ersten urkundlichen
Schreibformen, sondern auch die mundartliche Aussprache. Wenn auch im Buche die unzähligen
Beispiele aus dem Räume Hessen herangezogen sind, so begegnet doch dem
Flurnamenforscher im benachbarten Volkstum eine reiche Auswahl zuständiger und gleichbedeutender
Erklärungen, die sich aufgrund örtlicher Realproben zur Auswertung empfehlen
. Dem Flurnamensammler fliegen gezielt einige „Problem"-Bälle zur Diskussion zu,
die er kritisch auf ihre verwendbare Einsatzfähigkeit im eigenen Raum prüft.

So legt der Verfasser an zahlreichen Beispielen mit Relikten der für Laien in vielen
gebräuchlichen Namen unkenntlich gewordenen Grundform um den allgermanischen Begriff
„Allmende, Allmeine" frei und weist dabei Freiheit und Gesetz im Wandel bis zur
heutigen Gestalt, auch Ursache und Wirkung des gewandelten Sinnes nach. Uberzeugend
bestätigt er damit dem Volkskundler die wirtschaftlich bevorzugte Bedeutung der frühen
Weide- und Waldgemeinschaften, die sich in der Vielfalt der Namen um Weide und ihre
gehegten Bezirke widerspiegelt.

Jedenfalls bietet dieses Werk, das Ergebnis einer Lebensarbeit, der Flurnamenforschung
, der „anregendsten, aber schwierigsten" Aufgabe der Heimatgeschichte und
Volkskunde, eine schätzenswerte Hilfe.

(F. Schülin)

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