Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-05/0051
Erdbeben von 1356 die Burg beschädigte. Doch hat auch ein starker Brand vielleicht
im Bauernkrieg 1525 Zerstörungen angerichtet. In einem Schriftstück von
1374 ist bereits vom „burgstadel zu Hammerstein in Wolbacher ban" die Rede.
Von den Überresten des Gemäuers ist leider kaum mehr viel übrig geblieben,
da ein Steinbruch sich von zwei Seiten tief in die bewaldete Halde eingefressen
hat. Unter Lebensgefahr hat der Wittlinger Heimatforscher Eugen Eble das Letzte,
was vom Felssporn übrigblieb, erforscht; er konnte immerhin allerlei vom Gemäuer
samt dem schon länger verschwundenen Rundturm in einem Plan eintragen,
der für die Wissenschaft von Bedeutung ist n0).

Noch weniger ist von der zweiten Burgstelle aufzufinden, die oberhalb von
Kandern im Tal des Lippisbaches zu suchen ist. Hier stand im schmalen Wiesengrund
— halbwegs gegen Sitzenkirch hin — ein Weiherschloß, das seinem Namen
nach jünger sein muß als die auf einer nahen Bergkuppe sich erhebende Sausenburg
. „Zur Nüwenburg uf Kander ban" heißt es in einem Berain von 1346 m).
Eine Schenkungsurkunde von 1364 besagt, daß Markgraf Otto von Hachberg,
Herr zu Röteln und Sausenberg, das Weiherhaus zwischen Kandern und Sitzenkirch
seinem lieben getreuen Diener Erkenbold Schlegelholz übergeben habe m).
Dieser Edelmannssitz, der auch unter dem Namen „Minder-Kandern" aufgeführt
wurde, muß dann entweder im Bauernkrieg von 1525 oder spätestens im Dreißigjährigen
Krieg untergegangen sein. Heute haftet der Name „Neuenburg" noch
auf dem Waldgebiet, das westlich vom ehemaligen Weiherhaus aus dem Tale
ansteigt11S).

IV.

Vom Südrand des Dinkelbergs zum Hotzenwald

Kleinbasel, Grenzach und Hertenberg

Es mag verwunderlich erscheinen, daß ein Stadtteil von Basel unter der Beschreibung
von Markgräfler Burgen auftaucht. Aber Klein-Basel, das im Anschluß
an die 1225 erstmals erwähnte Rheinbrücke114) als ummauerte Anlage neben
einem alten Dorf entstand und dessen alte Kirche St. Theodor übernahm, lag auf
dem Boden des alten Breisgaues, dessen Grenze von hier an ostwärts dem Rhein
nach verlief. Wie das Ufer am großen Strombogen in den Besitz des Bischofs von
Basel gelangte, der doch hier als geistlicher Herr nichts zu suchen hatte, da das
Bistum Konstanz sich über das ganze rechtsrheinische Gebiet erstreckte, bleibt
ungeklärt. Merkwürdig ist ebenfalls, daß der Gemeindebann des nächsten, östlich
von Kleinbasel gelegenen Dorfes Grenzach bis heute einen Arm weit gegen die
Stadt hinstreckt, am Fuß des „Hörnli" genannten Felsberges vorbei bis in die
Ebene, die von Riehen her das Ende des Wiesentales darstellt.

Die Felsstirne des „Grenzacher Horns" nimmt wie kein zweiter Berg in Basels
Nähe Einblick in das weite Becken, mit dem die oberrheinische Tiefebene endet.
Das kleine Kalkgebirge des Dinkelbergs, das dem Schwarzwald südlich vorgelagert
ist, streckt hier beim „Horn" seinen Fühler vor. Kein Wunder, wenn schon
seit frühester Zeit auf der Anhöhe die Menschen den Auslug und die Sicherheit
zu werten wußten. Befestigungen sind allerdings heute keine mehr dort oben zu
finden, weil die Steinbrüche lange genug zum Abbau der Felsen beitrugen. Aber
der merkwürdige Verlauf der Gemeindegrenzen könnte darauf hindeuten, daß
hier einstmals ein Burgbezirk aufgeteilt worden ist. Wann? — Wer kann das
ergründen?

49


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-05/0051