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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1973-06/0032
von Inzlingen 7 Juchart Holz im „Heimenwinkel" im Banne von Inzlingen gegen
einen Jahreszins von 8 Schilling Stäbler, Basler Währung. Am 27. Januar 1571
stellte P. Sesard ein Verzeichnis der Güter zu „Willen" auf, die dem Kloster gehörten
. Dank seiner geschickten Verwaltung gelang es 1602 der Himmelspforte,
dem Kloster St. Alban in Basel eine Schuld aus dem Jahre 1452 zurückzuzahlen.
Mit Hermann von Hallwil, dem Komtur des Deutschordenshauses in Beuggen,
traf P. Maurice Sesard am 26. Mai 1594 ein Abkommen wegen des großen Zehnten
auf dem Rührberg. 1595 schenkte er seiner Haushälterin einen Acker in Karsau.

Pater Sesard starb am 8. Juni 1599, worüber im Martyrologium der Himmelspforte
folgender Eintrag steht: „Obiit in Christo frater Mauritius Sesard ex pago
Bois, prior huius ecclesiae". (Die Ortschaft Bois [Rudisholz] liegt im Berner Jura
westlich von St. Imier.)

Während der Regierungszeit P. Sesards starb Abt Anton Fottel von Bellelay
und Himmelspforte und sein Nachfolger wurde Abt Johann XI. (mit bürgerlichem
Namen Simon Feunat; 1574 — 3. Februar 1579), der am 3. Dezember 1574 durch
Johann Huge, Kustos der Stiftskirche St. Maria in Grand-Val, in den Besitz der
Himmelspforte eingesetzt wurde.

Am 24. Februar 1579 erhielt der nächste Klostervorsteher von Bellelay, Werner
Briselance (1579 — 31. August 1612) von demselben Kustos von Grand-Val
den Besitz der Himmelspforte übertragen. 1582 verlangte die vorderösterreichische
Regierung, die damals in Ensisheim (Elsaß) ihren Sitz hatte, von ihm, daß er
zum vorderösterreichischen Prälatenstand übertreten solle, da er auch Abt der
Himmelspforte sei und dieses Kloster zu Vorderösterreich gehöre, was Abt Werner
aber ablehnte.

IV. Die Verwalter der Himmelspforte im 17. Jahrhundert

Im Jahre 1599 wurde der von Saucy genannte Pater Ursus Schwaller aus Solo-
thurn Prior der Himmelspforte, der dieses Amt bis 1603 (?) führte. Er ließ 1602
ein Verzeichnis der Einkünfte des Priorats in Nollingen, Eichsei, Karsau und De-
gerfelden anlegen. Er starb am 27. August 1609 im Kloster zu Bellelay. Sein Nachfolger
wurde nun (1603 ?) Propst Johann Grand Jean, welcher aus Pruntrut
stammte und 1588 in Bellelay Profeß gemacht hatte.

Er war es, der im Jahre 1603 den Chor der Klosterkirche der Himmelspforte
wiederherstellen ließ, da die Kirche im Jahre 1556 abgebrannt war. Die linke Seitenpforte
der Klosterkirche, hinter dem linken Seitenaltar, trägt das Jahresdatum
1603 zwischen drei Wappenschilden. Das rechte Wappen ist nicht bekannt, könnte
aber vielleicht das Wappen des Propstes Grand Jean sein; es zeigt nur einen Buchstaben
„P". Das mittlere Wappen ist das Zeichen des Abtes Werner Briselance von
Bellelay und Himmelspforte, das linke Wappen ist ein Sinnbild der Himmelspforte
: es zeigt eine dreiblättrige Rose und zwei Sterne. Die drei Wappenschilde
werden umrahmt von einer Inschrift „FRAT J.G.H R:IBIDEM CON:MBE
LLEI AGIEN". (Erbaut von Bruder Johann Großhans, ebenda, vom Konvent des
Klosters Bellelay.)

1614 wurden das Kirchenschiff und das Portal vollendet, aber leider wurde der
Haupteingang, wie auch die oben beschriebene Seitenpforte, in romanischem Stil
gestaltet, nicht in frühgotischem Stil wie die übrigen Teile der Kirche. Über dem
Portal der Kirche ließ Propst Grand Jean 2 Wappen anbringen: das erste zeigt
einen Rosenstrauch mit 3 Rosen und 2 Sterne, das zweite zeigt einen mit einer
Schlange behängten Stab (Äskulapstab) und 2 Sterne. Beide Wappen sind umgeben
mit einem Kranz aus Eichenlaub mit Rosen und Früchten. Die Jahreszahl 1614 ist
an den beiden Türpfosten angebracht, links in arabischen, rechts in römischen
Ziffern.

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