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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
37.1975, Heft 3/4.1975
Seite: 272
(PDF, 36 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-03-04/0130
1245 gab der Bischof von Basel die Obere Burg zu Birseck Rudolf Rieh zu
Lehen, dieser nahm sie zu seinem Herrensitz und gab ihr den Namen Richenstein,
was den Familiennamen Reich von Reichenstein begründete.

Das Patronat über die Inzlinger Kirche, welches das Kloster Wettingen erhalten
hatte, wurde schon 1248 durch eben dieses Kloster an das Kloster St. Blasien
abgetreten.

Ebenso wie sein Bruder war auch Rudolf von Reichenstein Bürgermeister von
Basel, letzterer 1262—1665, was das große Ansehen belegt, welches sich die Familie
von Reichenstein bereits damals in Basel erworben hatte. 1267 konnten die
Herren von Reichenstein ihr Lehen mit Hilfe des Basler Bischofs durch Vertrag
zum Erblehen umwandeln.

1275 wird ausdrücklich ein in Inzlingen amtierender Pfarrer genannt. Inz-
lingen muß also spätestens zu dieser Zeit Pfarrei gewesen sein. 1286 wurde Peter
von Reichenstein Bischof von Basel. 1294 erhielt Matthias von Reichenstein das
Schloß in Brombach von seinem Bruder, Bischof Peter, zu Lehen. Peter von
Reichenstein, Bischof von Basel, starb 1296 und wurde im Basler Münster beigesetzt
.

1316 gelangte das zuvor im Besitz der Herren von Rötteln gewesene Inzlingen
an die Grafen von Sausenberg bzw. Markgrafen von Baden-Hochberg. 1341 war
das Schloß Brombach im Besitz des Markgrafen von Hochberg-Sausenberg. 1356
richtete das bekannte Erdbeben in Basel und Umgebung, wohl auch in Inzlingen,
schwere Schäden an. — Zwischen 1361 und 1370 wird die Pfarrkirche von
Inzlingen als dem Dekanat Warmbach zugehörig bezeichnet. — 1382 und in der
Folge wiederholt (1392) Bestätigung der Reichensteinischen Lehen durch den
Basler Bischof.

Mit dem Ort Inzlingen sind die Herren von Reichenstein seit 1394 verbunden,
damals wurde durch Markgraf Rudolf von Hochberg-Rötteln an Heinrich von
Reichenstein die hohe Gerichtsbarkeit über den Ort Inzlingen als Lehen übertragen
. Jakob von Reichenstein nannte sich Herr von Inzlingen. Hier beginnt also
die Reichensteinische Epoche in der Geschichte Inzlingens.

Ein Schloß in Inzlingen bestand jedoch zu jenem Zeitpunkt noch nicht, jedenfalls
wird ein solches in der Urkunde von 1394 nicht genannt. Heinrich von
Reichenstein starb 1403 und wurde im Basler Münster beigesetzt. 1405: Verhandlungen
über die Weiterbelehnung der Herren von Reichenstein mit Inzlingen. 1408
wurde Hans von Reichenstein Ratsherr in Basel. 1429 erhielt Heinrich von
Reichenstein die Hohe Gerichtsbarkeit in Inzlingen als Lehen übertragen.

1434 wird urkundlich festgestellt, daß Inzlingen als Lehen der Markgrafen
an die Familie Reichenstein übertragen ist. 1443 verpflichtet sich Hans von
Reichenstein für sich und seine Nachkommen zu einer jährlichen Schenkung von
mehr als sieben Saum Wein an das Stift Säckingen; die Herren von Reichenstein
müssen demnach damals in Inzlingen ausgedehnte Ländereien besessen haben. 1443:
Vertrag zwischen Markgraf Wilhelm und Hans von Reichenstein betreffend die
Verehelichung von gegenseitigen Untertanen. 1448 starb Hans von Reichenstein,
der Ratsherr und Bürgermeister von Basel gewesen war. Er war es auch, der
— unter Beibehaltung des Reichensteiner Hofes in Basel — aus der Stadt Basel
wegzog.

1511 wird das Inzlinger Schloß erstmals urkundlich erwähnt; zu diesem Zeitpunkt
wird das Anwesen durch Hans von Rineck an Dr. Peter Wölflin, den
„. . . hochgelehrten Doktor der sieben freien Künste und der Arznei ..." in Basel
verkauft; dieser war vermählt mit Anna von Reichenstein. — Nur drei Jahre
behielt der Gelehrte das Schloß. 1514 verkaufte er es wieder für 1900 rheinische
Gulden.

Durch den Besitzerwechsel des Schlosses hatte sich jedoch offensichtlich in der
Innehaltung der Hohen Gerichtsbarkeit durch die Herren von Reichenstein (hier
Max von Reichenstein) nichts geändert. Verschiedene Lehensbriefe zwischen 1528

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