Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
37.1975, Heft 3/4.1975
Seite: 306
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-03-04/0164
Mauritius-Kapelle in Nordschwaben
Juni 1970 (Aufnahme
Fritz Schülin)

Am Friedhofseingang standen bis in die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg,
zwei gewaltige alte Linden und gaben mit ihren kugeligen Formen einen imposanten
Kontrast zum Gemäuer und dem wuchtigen Turm der Kapelle. Trotzdem
die Linden unter Naturschutz standen, wurden sie aus Gründen der Friedhofspflege
und im Zuge einer Friedhofsvergrößerung umgehauen.

Im Jahre 1940 wurden bei einer Renovation des Kapelleninneren an den
Wänden im Chor, unter einer dicken Kalkschicht Freskenreste aus dem 15. Jahrhundert
entdeckt. Sie wurden mit viel Mühe und Sorgfalt konserviert. Rechts (vom
Beschauer aus) zwischen dem Chorbogen und Fenster zeigte sich eine Kreuzigungsgruppe
. Nach dem Fenster und ursprünglich auch über die Stirnwand hin und
über die Nordwand waren gleich einem breiten Fries stehende Heilige zu erkennen.
Durch den späteren Einbau des barocken Hochaltars wurden die Fresken an der
Stirnwand zum Teil vernichtet.

Als der Lörracher Denkmalspfleger Julius Wilhelm damals wegen diesem Fund
nach Nordschwaben kam, machte er noch einen Gang um die Kapelle. Dabei sah
er oben im Giebelloch im Chor etwas stehen, und er gab dem Chronisten, der als
Maler die Kalkschichten abkratzte, den Auftrag, doch nachzuschauen, was es sei.
Sowie freie Zeit war, wurde der Auftrag ausgeführt. Durch ein enges Loch ging
er schlüpfend auf den Chorboden. Und was dann in dem Loch stand, war eine
Holzbüste, aber in einem sehr schlechten Zustand. Das Wetter und vor allem der
Holzwurm hatten der Büste arg zugesetzt. Der Kopf wird ins 13. Jahrhundert datiert
und der Denkmalspfleger meinte dann, das sei ja gerade etwas den Figuren
des Basler Münsters und auch den Qualitäten entsprechendes. Ob dem oben in den
Kopf gemachten Loch wird vermutet, es sei eine Reliquienbüste. Daß es eine solche
gewesen sein könnte, dürfte man aus der Äußerung eines alten Mannes bestätigt
finden. Dieser gab sich damals betroffen über die Entfernung der Büste von ihrem

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