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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
37.1975, Heft 3/4.1975
Seite: 308
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-03-04/0166
Das Wort, welches wie „Maertz" aussieht, könnte unter Umständen auch
„Maerie" bedeuten. Was die drei großen Buchstaben, jeweils mit einem Punkt
abgesetzt, zu bedeuten haben, ist dem Chronisten unbekannt. Dagegen könnte die
Zahl 17 dahinter zusammengelesen mit der Zahl 33 unter der dritten Zeile die
Jahreszahl 1733 sein.

Die Jahreszahl 1733 könnte einem andeuten, um welche Zeit das Langhaus
zwischen den stotzigen Turm und den Chor gebaut worden ist. 1733, das wären
etwas über 80 Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg gewesen. In dessen Wirren
könnte das Dorf — damals noch um die Kapelle gelegen — niedergebrannt worden
sein und dabei könnte auch die Kapelle, bzw. nur das Langhaus Schäden genommen
haben. Nach jenem kriegerischen Unglück war ja eine große Armut bei den
einfachen Menschen. Daher mag es gekommen sein, daß sich der Wiederaufbau
des Zerstörten über 80 Jahre hin verzögerte.

Die Kapelle gilt heute einzig dem Heiligen Mauritzius geweiht. Doch der, zum
Teil klar lesbare Name ,,Antonit(tuß?)" und in der dritten Zeile gar noch der
Name „S (Sankt) Andreaß", könnte verraten, daß ursprünglich mit dem Heiligen
Mauritzius noch Antonius der Einsiedler und gar noch der Apostel Andreas am
Patronat beteiligt waren.

Ob der Anführung des Namens ,,Antonit(tuß?) könnte man sich auch die
Frage stellen, steht die Kapelle etwa an der Stelle, wo einst ein Antoniter als
Einsiedler sein Wesen hatte? So herum könnte — entgegen der Version der kriegerischen
Brandschatzung — sich die Lage der Kapelle, weitab vom Ort, auch erklären
aus der Existenz einer Einsiedelei. Solche waren ja meist abseits gelegen.
Doch nun genug der kombinierenden Vermutungen und Schlüsse und der
blühenden Phantasie des Chronisten.

Übrigens, ein früherer Pfarrherr (Adolf Schlegel) äußerte sich einmal dahingehend
, daß Nordschwaben einst zur Pfarrei . . . Höllstein gehört habe. Ob nicht
dort noch einiges gefunden werden könnte in noch vorhandenen Dokumenten,
welches die Fragen und Vermutungen zu beantworten oder richtig zu stellen
vermöchte?

Der Römerbrunnen in Bad Krozingen,
ein geschütztes Bodendenkmal

von Willi Werth

Bei der Verbreiterung der Bundesstraße 3 im Sommer 1971 im Süden des Ortes
gelang es mir als Mitarbeiter des Amtes für Bodendenkmalpflege in Freiburg,
einen vom Bagger schon abgerissenen römischen Schöpfbrunnen (siehe Abbildung)
vor der weiteren Zerstörung zu retten.

Wie die Aufnahme bei der Entdeckung zeigt, war das Bauwerk aus Kalkbruchsteinen
, wohl vom römischen Steinbruch am nahen Biengener Rebbergle, und aus
Wacken trocken gemauert, in Ringen von etwa 80 Zentimeter lichter Weite aufgesetzt
, die sich nach unten etwas verjüngten und mit Lehm ausgefugt waren. Vorher
hatte man einen Schacht durch den anstehenden Lößlehm und die darunterliegenden
Rheinschotter bis ins Grundwasser gegraben und dann die jeweiligen Mauerringe
mit Erdreich hinterfüllt. Der hölzerne Brunnenstuhl saß unten in etwa 6,5
Meter Tiefe im Schotter auf. Er war fast vergangen, weil der Grundwasserstand
durch die fortschreitende Entwaldung und die spätere Regulierung von Rhein und
Neumagen hier bis heute auf gut 8,5 Meter abgesunken ist.

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