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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
37.1975, Heft 3/4.1975
Seite: 309
(PDF, 36 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1975-03-04/0167
Die Ausgrabung des Brunnenschachtes durch das Amt erbrachte einige datierende
Funde in Form von Sigillatascherben neben untypischen Resten von Gebrauchskeramik
, leider keine besonderen Fundgegenstände. Anhand der Sigillata
und der spärlichen Funde überhaupt läßt sich sagen, daß der Brunnen im 1. Jahrhundert
n. Chr. entstand und nur wenige Jahrzehnte benutzt wurde, um bereits
gegen 100 zugeschüttet zu werden. Über sein eingestürztes Rund wurde eine
Pflasterung gesetzt.

Seine Lage ist insofern bemerkenswert, als er direkt neben der rechtsrheinischen
Römerstraße Basel — Mainz sich befindet, die über die frühe Kastelanlage
Riegel am Kaiserstuhl nach Offenburg — Lahr im Norden führte. Er stand gut
400 Meter von dem Übergang der römischen Straße über den Neumagen entfernt
auf einer Anhöhe, etwa 269 Meter über NN. Wahrscheinlich führte der Neumagen
auch in dieser Zeit hin und wieder Hochwasser, so daß es tunlich war, hier auf
der Anhöhe mit Blick auf die Straße nach Norden und Süden die römische Straßenstation
, eine Raststätte (mansio) für Mensch und Tier mit Schmiede, Töpferöfen
, Knopffabrikation und anderen gewerblichen Einrichtungen anzulegen,
soweit sich das nach den bisherigen Grabungsbefunden des Amtes beurteilen
läßt. Jedenfalls ist dieser Brunnen ein früher Siedlungspunkt aus römischer Zeit.
Funde aus seinem Umkreis weisen bis in die claudisch-neronische Kaiserzeit, also
noch vor die offizielle Besetzung unseres Gebietes durch den römischen Feldherrn
Cornelius Clemens in den Jahren 73/74.

Derartige römische Schöpfbrunnen finden sich in vielen römischen Siedlungen,
wenn keine Quellen zur Verfügung standen. In dem römischen Riegel wurde ein
solcher 1974 bis auf eine Tiefe von 8 Metern vom Amt ausgegraben, ohne daß
sein Ende abzusehen war. Die weitere Untersuchung machte besondere technische

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