Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
38.1976, Heft 1/2.1976
Seite: 171
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1976-01-02/0173
Um 14.30 Uhr gab Bürgermeister Läubin der Gmelin-Familie im Auggener Rathaus
bei einem Gläschen Wein einen herzlichen Empfang mit dem Trachtenpärchen, das alle
Anwesende mit einem reizenden alemannischen Gedicht von Paul Faller über das Wirken
des oberbad. Ahnherrn, Pfarrer Jeremias Gmelin (1613—98) erfreute. Auf dem Auggener
Friedhof wurden die alten Gmelin-Grabsteine besichtigt.

In Britzingen begrüßte Ortsvorsteher Imgraben die Gmelin-Familie bei einem Gläschen
Nobling. Rolf Eilers überreichte eine Ahnentafel, auf der die vierfache Abstammung des
Ortsvorstehers Imgraben von der Familie Gmelin aufgezeigt ist, — bedenkt man, daß
jeder Gmelin-Namensvetter in aller Regel nur einmal, in wenigen Ausnahmen durch
Ahnengemeinschaft zweimal, von der Familie Gmelin abstammt.

Dann wurde unter Führung des Britzinger Ortschronisten A. Hofmann die Kirche
besichtigt, übrigens die einzige, welche im Raum Müllheim noch aus der Zeit erhalten ist,
in der Pfarrer namens Gmelin gepredigt haben. Deshalb wurde zum besinnlichen Abschluß
des Familientages die älteste Britzinger Kirchenglocke geläutet. Auf ihr steht: „Zu Ehr
Gottes hat mich die gesamte Vogtei Britzingen gießen lassen. Damals war Pfarrer Herr
Isaak Gmelin. H. Melchior Kaltenbach war Vogt 1699". Die Glocke ist auf den Namen
„Elisabeth" getauft, in Erinnerung an die Britzinger Eichwaldstifterin Elisabeth v. Neuenfels
um 1510, die auch auf den Etiketten der Weinflaschen abgebildet ist.

R. Eilers

N otwendige Berichtigung zur „Geschichte des Dorfes Otlingen"

(OSB) 1972

Anläßlich eines kulturhistorischen Vortrages über das „gotische Dorf" Otlingen hatte
der Vortragende den ortsgeschichtlichen Text im OSB verschiedener Autoren zu Rate gezogen
. Leider hat er diese jüngste Zusammenfassung selbstverständlich als kompetent
vorausgesetzt und damit die darin enthaltenen, grundlegenden Fehler mit aufgenommen,
die dort wohl „gedruckt, aber nicht getrost nach Hause getragen werden" dürfen. Es
handelt sich um Irrtümer, die schon vor der Drucklegung des OSB in der heimatgeschichtlichen
Literatur berichtigt, aber wohl von den Autoren übersehen worden sind. Damit
diese irrtümlichen Daten und Namen nicht weitergeschleppt und immer „wiedergekäut"
werden, sollen die anliegenden Hinweise die Leser und kommenden Heimatforscher anregen
und bittend mahnen, nach folgenden Angaben die gröbsten Fehler zu berichtigen,
und damit auch zu helfen, die von früheren Historikern zu ihrer Zeit oft zu unkritisch
übernommenen Mängel ihrer Vorgänger endlich auszumerzen.

Leider wird auch die erforderliche Koordination der einzelnen Beiträge im OSB vermißt
; dadurch entstanden widersprüchliche Angaben, die den Leser verunsichern. (Sicher
hatte das Kranksein von E. Kreutner während den Vorarbeiten zum Druck die Schwächen
ermöglicht!). So leidet das Ganze an:

1. Unklarheit über das geschichtliche Alter, die erste urkundliche Erwähnung des
Ortes „Ottlinchoven", „Oetlikon". Dazu sei auf die Veröffentlichungen in unserer Zeitschrift
der Jahrgänge 25, 1963; H. 1/2, S. 28 ff; 29, 1967; H. 2, S. 53 ff; NF 2, 1971; H. 3,
S. 115 ff und die Chroniken von Binzen und Haltingen (1967; S. 35 ff. und 40 ff.) verwiesen
.

2. Weder das Frankenkloster St. Denis noch das Alemannenkloster St. Gallen (außer
dem Namen des Kirchenpatrons Gallus) sind urkundlich für ö. belegt. Die erste Beurkundung
von Ottlinchoven vom 1. März 1064 bietet die Abschrift aus dem 17. Jhdt., welche
im Buch abgedruckt ist. Danach müssen folgende Textstellen im vorliegenden Buch berichtigt
werden: Auf den Seiten 1, 2, 16, 17.

3. Unverständlich ist weiterhin, daß immer wieder in Otlingen — auf dem Berg —
ein Schloß (S. 19), ein Weiherschloß(!) auftaucht (S. 3 und 76). Die Ursache zur Verwechslung
mit dem Schloß zu ötlikon (ab 1640 Friedlingen) gründet sich auf die Angaben im
Topogr. Wörterbuch von Baden (Krieger; 1893), welches beide Orte mit deren urkundlichen
Daten in einer gleichen Liste unter „Otlingen" auf dem Berg ohne Unterscheidung zusammenstellt
. Außerdem besaß das Basler Frauenkloster Klingental in Otlingen auf dem
Berg keine Hofgüter, sondern in ötlikon am Rhein.

Die Berichtigung erfolgte im „Markgräflerland", Jgg. NF 2, 1971; S. 170. Schon 1900
hatte Karl Tschamber in seinem autentischen Beitrag zur Geschichte der beiden Wüstungen

171


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1976-01-02/0173