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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 1/2.1977
Seite: 51
(PDF, 42 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-01-02/0053
Ludwig Anton Heinrieb von
Bourbon, Herzog von Enghien
(„MüllheimIBaden, Aus seiner
Geschichte". S. 182 „Guten Tag
Papa Löffler". Herausgeg. von der
Arbeitsgemeinschaft für Geschichte
und Landeskunde des Markgräfler-
landes. Heft 1/23, Jahrg. der
Zeitsdorift „Das Markgräflerland"
1961

Jakob Löffler in Müllheim gerichtet hat 4). 1801 finden wir den Herzog in
Ettenheim, wo er mit seiner Kusine, der Prinzessin Charlotte von Rohan-Roche-
fort, zusammen als Privatmann von einer englischen Pension lebte. In manchen
Aufzeichnungen heißt es, er sei mit ihr heimlich verheiratet gewesen. Als der Erste
Konsul Bonaparte von einer Verschwörung des Royalisten Georges Cadouals
hörte, der Bonaparte zu ermorden trachtete, glaubte er auf Grund ihm zugespielter
falscher Nachrichten, daß auch der Herzog von Enghien daran beteiligt
sei. Er sandte deshalb den General Ordener nach Straßburg, der durch Gendarmen
die Lage des Ichtratzheimer Schlößchens in Ettenheim, in dem der Herzog von
Enghien wohnte, auskundschaften ließ. Obwohl Ettenheim neutrales Gebiet war,
wurde in der Nacht des 15. März 1804 das Haus von über 100 Mann umstellt und
der Herzog mit seinem Gefolge und seinen Dienern verhaftet. Herzog von
Enghien wurde nach Vincennes gebracht und vor ein Kriegsgericht unter General
Hullin gestellt. Die Gendarmen befehligte Savary, der nachmalige Herzog von
Rovigo. Anfangs unschlüssig, fällte das Gericht um vier Uhr morgens des 21.
März 1804 das Todesurteil, weil der Herzog eingestand, daß er die Waffen
gegen Frankreich getragen habe und von England monatlich 150 Guineen bekomme
. Schon eine halbe Stunde darauf ließ Savary das Urteil im Graben des
Schlosses durch Gendarmes d'elite vollziehen. Mit Fassung hatte sich Enghien den
Gendarmen gegenübergestellt und war mit den Worten „Wohlan, meine Freunde!"
gefallen.

Die Todesnachricht kam für Napoleon überraschend; er war in der Beurteilung
des Falles Enghien noch schwankend gewesen, zumal seine Gemahlin und ihre
Tochter Hortense sowie seine Berater die Verurteilung für nutzlos gehalten hatten.
In der Tat konnte er auch ein so schnelles Verfahren nicht erwarten, da er Staatsrat
Real, der die Untersuchung dieser Verschwörung zu führen hatte, befohlen
hatte, den Herzog zu verhören. In seinen „Memoires" beschuldigte Napoleon

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