Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 1/2.1977
Seite: 195
(PDF, 42 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-01-02/0197
Wallis scheiden, sondern ich würde sie in Appenzell und Glarus suchen. [Auch
darin hat sich der Briefschreiber getäuscht, es war wirklich das Berner Oberland,
das er von Tüllingen aus gesehen hat].

Wir gingen zwey Stunden auf dem Rücken des Berges fort [auf dem heutigen
Höhenweg!], hatten in einem ganzen Zirkel um uns her die herrliche Aussicht,
sahen den schönsten Theil des schönen Markgräflerlandes [hier die Belegstelle
„Markgräflerland"!], das ich liebe und mit einem Wohlwollen sehe, das ich kaum
ausdrücken kann. Dann kamen wir in einen Wald [an der Hohen Straße!] und
zuletzt an das Schloß Röteln. Ich habe Ihnen schon sonst von diesem zerstörten
Schlosse gesagt und wie gern ich da bin; auf diesem Wege war ich noch nie dahin
gekommen. Schütz x) und ich setzten uns zum Zeichnen, indeß die übrigen Milch,
Brod und Butter brachten. Nach einigen Stunden rief man uns zur Mahlzeit, die
man aus dem nächsten Städtchen hatte herauf bringen lassen. Wir fanden sie
in einem Gärtchen, das von den Ringmauern des Schlosses umkränzt ist. Eine
Buche, die vielleicht von ungefähr in einer Ecke in die Höhe gewachsen ist, und
ihre weite Arme auf die Mauern stüzt, die den Winkel ausmachen, gab uns
Schatten, und ein viereckt gehauener Stein, dessen Bestimmung vielleicht auch vor
Alters schon ein Tisch war, trug die Mahlzeit. Nach dem Essen zogen wir uns
aus, und durchkrochen das ganze weitläufige Schloß. An solchen Tagen gelingt
mirs doch bisweilen, ganz jung zu seyn, wie ein Kind zu handeln und mich zu
freuen, wie ein Kind. Am Abend gingen wir nach Lörach, wo ich den Wagen bestellt
hatte, der uns in die Stadt führte."

Mit dieser Wanderung über den Tüllinger Berg, der begeisterten Schilderung
der Rundsicht von Tüllingen, in der wir das damals neu aufgebrochene Naturgefühl
sich spiegeln sehen, mit der Rast in einer noch improvisierten „Burgschenke"
und dem fast jungenhaften Durchstöbern des Ruinengeländes, Sturm und Drang
und frühe Romantik, wollen wir diese vielleicht weithin völlig unbekannte
Schilderung des neu entdeckten „Markgräflerlandes" beenden.

1) Bei diesem Schütz handelt es sich wahrscheinlich um den Franz Schütz (auch Schüz),
Maler und Radierer, geboren 1751 in Frankfurt, gestorben 1781 in Genf, der seit 1777
in Basel bei seinem Gönner, dem Fabrikanten Johann Rudolf Burckhardt, lebte.
(Thieme/Becker: Allg. Lexikon Bildender Künstler, 30, 1936, Leipzig, S. 316).

Friedrich Kuhn f

Veröffentlichungen zur
Vor-, Früh- und Siedlungsgeschichte

(zusammengestellt von Otto Wittmann, Lörrach)

1. Steinzeitliche Hockergräber in Efringen. Oberbad. Volksblatt vom 9. 8. 1935, Lörrach.
Ebenso in: Badische Vorzeit, Beilage zu Bad. Fundberichte, 1936, S. 12—13.

2. Baureste aus der Römerzeit in Grenzach. Badische Vorzeit, Beilage zu Bad. Fundberichte
, 1935, S. 8.

3. Römisches Gebäude beim Salzbrünneli, Gem. Rheinfelden. Bad. Fundberichte 3,
1933—1936, S. 210—219. Zusammen mit W. Schleiermacher.

4. Schnitt durch eine römische Straße bei Beuggen, Lkr. Säckingen. Bad. Fundberichte 3,
1933—1936, S. 302—304.

5. Römische Siedlungsfunde am Hochrhein. Bad. Fundberichte 3, 1933—1936, S. 428—
435. 1 Abb. im Text (Abb. 186).

6. Der Alemannenfriedhof von Lörrach-Stetten. Das Markgräflerland 9, Schopfheim
1938, S. 143—163.

195


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1977-01-02/0197