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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
39.1977, Heft 1/2.1977
Seite: 200
(PDF, 42 MB)
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Bücher und Zeitschriften

Markt. Kleine Ortschronik von Fritz Schülin mit Beiträgen zur Orts-, Landschafts- und
Siedlungsgeschichte. Herausgegeben von der Großen Kreisstadt Weil a. Rh., 1976. Druck
und Verlag Uehlin, Schopfheim. 183 S., 78 Fotos, 5 Pläne, 3 Skizzen; Preis DM 20,—.

Das Werk einer möglichst lückenlosen Erfassung der Geschichte unserer Gemeinden im
Markgräflerland ist Ende vergangenen Jahres wieder um einen Band bereichert worden.
Fritz Schülin — er kann seinen Anteil an diesem Werk wahrscheinlich nur selbst genau
bemessen — hat uns zu Weihnachten seine Ortschronik von Markt vorgelegt. Er wird
zwar dadurch seiner eigenen Absicht, sich nicht nur als Schulmeister, sondern auch als
Heimatforscher auf sein Altenteil zurückziehen, untreu, doch sind sicher viele mit mir
einig, wenn ich dies im Sinne der historischen Dokumentation unserer Landschaft nicht bedauere
. Von der jahrzehntelangen Erfahrung im Umgang mit dieser Materie hoffen wir
alle auch nach Erscheinen dieses gefälligen Bändchens noch recht lange zehren zu können.

Mit der Durchführung der Gemeindereform ist es nach der Aufgabe der Selbstverwaltung
zahlreicher Gemeinden und damit dem Abschluß eines historischen Abschnittes
wichtig, daß rechtzeitig noch eine Bestandsaufnahme nicht nur der Archivbestände, sondern
auch des lebendigen Wissens der Bevölkerung erfolgt, bevor die gemeinsame Verwaltung in
der größeren Gemeinschaft die ortstypischen Entwicklungen zu sehr im Zuge moderner
Datenverarbeitung verwischt oder überhaupt nicht mehr erfaßbar macht.

Im Falle von Märkt ist aus geographischen Gründen die Tendenz einer baulichen
Verschmelzung der neuen Großgemeinde Weil zwar nicht zu befürchten; doch wird man
aus Gründen der Rationalisierung in der Verwaltung etwa die Bevölkerungsbewegung —
um nur ein Beispiel zu nennen — der Stadt Weil bald nicht mehr nach Ortsteilen trennen.

Auf diesem Hintergrund ist es umso dankenswerter, wenn Fritz Schülin den Bürgern
und Familien von Märkt und allen lokalhistorisch Interessierten mit der Erschließung der
verfügbaren Quellen im Augenblick solchen Umbruchs jenes geschichtliche Bewußtsein
ermöglicht, das eine wichtige Voraussetzung für die gleichberechtigte Mitarbeit in der
größeren Gemeinschaft ist.

Mit gewohnter Akribie und viel Liebe zum Detail hat Fritz Schülin auf 180 Seiten alle
erreichbaren Quellen über das einstige Fischerdorf zusammengetragen und in verschiedenen
Teilbeiträgen dargestellt. Abseits der „großen" Ereignisse besitzt Märkt durch Jahrhunderte
keine aufregende Geschichte, zumal Urkunden und Berichte gewohntermaßen
nur vom Wechsel, Veränderungen und außergewöhnlichen Ereignissen erzählen. Man muß
also auch zwischen den Zeilen lesen lernen, um zu erfahren, mit welcher Selbstverständlichkeit
die Bauern und Fischer am Strom mit der Bewirtschaftung ihres kargen Bodens
und den Launen von Wetter und Wasser fertig geworden sind.

Wenn die erste Nennung von Märkt auch bereits 1169 erfolgt, so fließen die Quellen
über das Dorf erst seit knapp 300 Jahren reichlicher. Da mit der Tulla'schen Rheinregulierung
, dem Bau des Rheinseitenkanals und schließlich der Autobahn sich Leben
und Struktur des Dorfes nach jahrhundertelangem Gleichklang grundlegend ändern mußten
, ist diesem Teil ein wesentlicher Umfang des Buches gewidmet. Ruhender Pol in
dieser Wandlung war seit je die Kirche, deren bedeutende Fresken und Kunstwerke man
in dieser Abgeschiedenheit nicht vermutet. Sie deuten immerhin auf das Interesse von
Adel und Geistlichkeit für dieses Fischerdorf und rechtfertigen — mindestens für den
Freund lokaler Kunstgeschichte — auch heute wieder eine gleiche Aufmerksamkeit, die
der Zahl der an Märkt vorbeieilenden Autos nicht eben entspricht.

Mit Oberbürgermeister Boll und Ortsvorsteher Hierholzer wünschen wir dem Buch
eine gute Aufnahme im ganzen Markgräflerland.

G. Moehring

Seith, Karl (f): „Beiträge zur Geschichte der Stadt Schopf heim". Verlag Trefzer, Schopfheim
. Herausgeber: Stadt Schopfheim.

Gerade noch rechtzeitig vor den Weihnachtsferien erschien das neue Heimatbuch „Beiträge
zur Geschichte der Stadt Schopfheim" im Buchhandel. Das Lebenswerk des Heimatforschers
und langjährigen Mitarbeiters unserer Zeitschrift „Markgräflerland", Rektor i. R.
Karl Seith, wurde damit der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Leider war es

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