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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
40.1978, Heft 3/4.1978
Seite: 354
(PDF, 42 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1978-03-04/0140
auf, während — zumindest 1754 — ihr Sitz der vierten zugehörte: der Bugginger
Vogtei (F. Schülin ,Merkwürdiges im Umbruch und Wandel der Agrarwirtschaft im
Markgräflerland der Regierungszeit des Markgrafen Karl Friedrich (1746—1881)'
Das Markgräflerland N. F. 7 (38), 1976, S. 40). Eine Verwechslung von Glaube und
Besitzrecht blieb also möglich. Auffallen mag, daß St. Ilgen bis 1726 als Wallfahrtsziel
gegen Verdauungsbeschwerden uns überliefert ist (A. Eisele ,Laufen-St. Ilgen'
Das Markgräflerland 24, 1962, 2, S. 17—20) — gehörte es auch dem längst reformierten
Pfarrsitz Betberg an.

(5) Padaperc (Cod. Laureshamensis 3, 64); apud villam Bettepura (Rotulus Sanpetrinus
12./13. Jh.); Betbur (Liber decimationis 1275); Ecclesia Betburg cum Capella S.
Egidii (= St. Ilgen) et capella in Sevelden (= Seefelden: Liber taxationis 1353);
Bettburg, ecclesia incorp. mon. s. Petri (Registrum subsidii caritativi 1508). Die
Quellenbelege finden sich abgedruckt im ,Freiburger Diözesan-Archiv' 1, 1865, S.
211—2; 15, 1882, S. 163; N. F. 8 (35), 1907, S. 78; u. a. a. O. Bereits K. Bender,
s. o. Anm. 1, 7, S. 3 hat sich bemüht, den Ortsnamen als „Bethaus (gottesdienstlicher
Bau)" festzuhalten. Doch bis über die Renaissance blieb Bet oder Bede auch als
offene Steuer (nicht Umsatzsteuer oder indirekte Steuer — meistens der Landesherren
— zu verstehen (G. Franz ,Der deutsche Bauernkrieg — Aktenband' Darmstadt
19733, S. 420 s.v. Bete, bett, bede, byth). Bei Sulzburg, in dessen Nähe das
Waldrecht der Gemeinde Betberg lag, trug im 14.; 15. Jh. ein Gewann den Namen
.Betburen Pfad' (Ed. Chr. Martini ,Sulzburg. Eine Stadt-, Bergwerks- und Waldgeschichte
' Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und
Volkskunde 5, 1882, S. 49, 180 f.) — was ebenso an die Namensform ,Betbur' im
Steuerbuch (Liber decimationis 1275) erinnert. Wenn man heute im Bett auch nur zu
ruhen pflegt, darf nicht übersehen werden, daß unsere Sprache in reicher Mehrdeutigkeit
erhalten bleibt: mancher Sinn des Augenblicks läßt später sich oft nicht
mehr bestimmen.

(6) Dieser Name des Kirchenhügels (des höchsten im näheren Umkreis) ist Löhleins
Manuskript (s. u. Anm. 7, S. 9) entnommen, der uns auch die Sage überliefert, daß
von dieser „Kirche unserer lb. Frowen" (1461; „Lütkilche u. 1. Fr." 1467) eine ältere
auf dem Jaucherten-Buck gestanden habe. In einer Nacht aber sei das Baumaterial
auf den heutigen Hangrücken übertragen worden. Not- und Stichgrabungen, deren
Förderung K. List und M. Hesselbacher am 07. 05. 1969 beantragt hatten, führten
jedoch zu dem Schluß, daß ein Vorgänger des jetzigen Kultraums (nach 1100) seit 789
an dieser Stelle bereits stand (K. List, s. . Anm. 7, S. 388), deren Funktion als Wehr-

Bildausschnitte zur Linken des
Augsnjensters während der Freilegung
(Aufnahmen M. Bauernfeind
), die abermals auf Schriftzeichen
(a) und eine Jahreszahl (hj
verweisen.

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