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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
41.1979, Heft 3/4.1979
Seite: 284
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1979-03-04/0088
Belchismus anno 1888

von H. Bender

„. . . Ist auch auf dem Belchen gewesen
Hat schmucke Buseröri gepflüdvt
Und hat des Proteus Lichtsaum erblickt.
Und ist in seinem Antlitz genesen . . ."
(Hebel an Hitzig über Gmelin im Februar
1794; vgl. R. Feger, „J. P. Hebel und der
Belchen", „Schriftenreihe des Hebelbundes
... Nr. 14")

Der Hebeische Belchismus liegt freilich nochmals rund hundert Jahre zurück.
Was wir in unserer Betrachtung meinen und angehen, ist zudem kein literarischer,
sondern vorwiegend ein touristischer Belchismus. Ein Belchismus im Dreikaiserjahr
, ein Belchismus, der eben rechtschaffen aufgekommenen Gründerjahre. Ist ein
Belchismus aus der Frühzeit des Wanderns, spätromantisch-nachbiedermeierlich
orientiert. Noch nicht absolut feldmarschmäßig und erst recht noch nicht jugendbewegt
, aber reizvoll genug, sich seiner einmal zu erinnern und ihn in einigen
ausgewählten Zitaten und sich daraus ergebenden Reflexionen mitunter nicht
ohne Schmunzeln vorzutragen.

Wir meinen den 5. Band aus der Reihe „A. Wichard's Schwarzwaldführer
für Touristen": „Belchen — Blauen und das Gebiet zwischen Dreisam, Wiese und
Rheintal — Mit 21 Wegekarten im Maßstab 1:25 000, zwei Wegeübersichtskarten,
einer Eisenbahnkarte, einer Uebersichtskarte im Maßstabe 1:200 000 und einem
Plan von Freiburg" (Pforzheim, Otto Riecker's Buchhandlung [E. Haug] 1888).
Dieser 60 Textseiten umfassende Band (10 Anzeigenseiten kommen zum Kartenmaterial
hinzu) schließt thematisch an den zuvor erschienenen 4. Band („Der
Feldberg und das Gebiet zwischen Dreisam, Wutach und Wiese") an, vorausgegangen
waren Bände über Baden-Baden, Kniebis und Kniebisbäder sowie
Pforzheim und Wildbad. Insgesamt werden darin 50 Ausflüge detailliert beschrieben
und mit entsprechend lithographiertem Kartenmaterial präzis illustriert
.

Uns interessieren hier vorwiegend die Gruppen „Das Münsterthal", „Das
Sulzbachthal", „Das Klemmbachthal" und „Das Kanderthal". Zuvor waren
„Höllenthal", „Bohrerthal", „Hexenthal" und „Möhlinthal" behandelt worden.
Mit Ausflug 19 setzen die Beichentouren ein: „Krotzingen (Bahnhof) — Post bis
Staufen — 2V« St. Spielweg — 2 St. Wiedener Eck — V/t St. Krinne — 1 St.
Belchen — 1 St. 10 Min. Neumühle — lVs St. Staufen — VU St. Krotzingen
(Bahnhof). Zus. 103.4 St. Fuss Wanderung. — ltägig." Eine beachtliche Tour,
das muß man unsern Altvordern, die solches erprobt, empfohlen und nachvollzogen
, schon einräumen. Details zum Aufstieg u. a.: „Von hier an [Wiedener
Eck] ist Wegekarte 20 genau zu beachten, da an kritischen Stellen Wegeweiser
fehlen . . .". Besagte Wegekarte gibt oben links einen Kartenausschnitt des
Belchengipfels im Maßstab 1:50 000, der Rest des Blattes wird von der zugeordneten
Wegskizze eingenommen. Hübsch machen sich die Bemerkungen des
Zeichners bzw. des Verfassers, so etwa zwischen Wiedener Eck und Krinne:
„sonnig wagrecht / schattig", und zwischen Krinne und Belchen: „steigt / schattig
/ steigt / wagrecht . . .". Der Belchengipfel ist mit 1415,5 m eingetragen,
Rinnsale und dichteren Waldbestände. Doch zurück zum Text: „Belchen, 1415,5 m
Beichenhaus und „Wirtsh. Ob mulden" fehlen ebenso wenig wie die größeren
ü. d. M., 1117 m ü. d. Rheinthale . . . dem dritthöchsten, unbestritten aber dem
schönsten Berge des ganzen Schwarzwaldes . . . Die Umrisse des Berges sind

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